Düsseldorf 1600 Airbnb-Wohnungen machen Hotels Konkurrenz

Düsseldorf · In der offiziellen Übernachtungsstatistik fehlen sie noch: Wohnungen, die über Internetportale wie Airbnb, Wimdu oder 9Flats angeboten werden. 1621 Privatunterkünfte sollen es laut Studie in Düsseldorf sein. Sie machen Hotels Konkurrenz, und fehlen dem Wohnungsmarkt. Für den Tourismus haben sie aber eine wachsende Bedeutung.

 Plattformen wie AirBnb sind in Düsseldorf beliebt.

Plattformen wie AirBnb sind in Düsseldorf beliebt.

Foto: Screenshot / airbnb.de

Düsseldorf gehört zu den zehn beliebtesten Ausflugszielen Deutschlands - 4,4 Millionen Übernachtungen hat es im vergangenen Jahr offiziell in der Landeshauptstadt gegeben. Wie eine Studie der Gesellschaft für Beteiligungen und Immobilienentwicklungen (GBI) nun zeigt, liegt die tatsächliche Zahl aber noch höher.

Insgesamt 289.700 Übernachtungen in 1621 Privatunterkünften sind im Jahr 2015 zusätzlich über Onlineportale wie Airbnb, Wimdu oder 9Flats vermittelt worden. Das ist ein Aufschlag von 6,6 Prozent. Bundesweit liegt Düsseldorf damit auf dem achten Platz, Spitzenreiter ist Berlin. Dort hat es zusätzlich zu den den 30 Millionen offiziellen Übernachtungen sechs Millionen Privatquartier-Übernachtungen gegeben - ein Plus von 20,2 Prozent.

Die Übernachtungen in diesem "Graumarkt" werden nicht von der amtlichen Statistik erfasst, laut GBI-Studie aber immer wichtiger. "Diese Zahlen sind bemerkenswert, zumal wir nur komplette Unterkünfte ermittelt haben, die dauerhaft zur Vermietung angeboten wurden", sagt Stefan Brauckmann, Leiter der Abteilung Research & Analyse bei GBI. Schlafstellen ohne eigenes Bad oder WC seien nicht erfasst worden.

Ziel der Studie sei gewesen, Unterkünfte zu ermitteln, die eine quasi-gewerbsmäßige Konkurrenz zu Hotels und Pensionen darstellen, und einen anhaltenden Effekt auf den Wohnungsmarkt haben. "Wenn mehrere Tausend solcher Unterkünfte überwiegend in Innenstadt-Lagen dem ohnehin angespannten Wohnungsmarkt entzogen werden, verstärkt das den Engpass extrem", sagt Brauckmann.

Schon länger wird über ein rechtliches Verbot der Privatvermietungen gestritten. In Berlin hat der zuständige Staatssekretär angekündigt, ab Mai mit verschärft auf die Einhaltung des Zweckentfremdungsverbots zu achten. Wer dann keine Genehmigung des Bezirks vorweist, riskiert als Privatmieter teils empfindliche Bußgelder.

Dass Portale wie Airbnb und Co. solche Erfolge feiern können, liegt auch am Boom der Städtereisen. In den vergangenen 20 Jahren sind die Übernachtungszahlen bei Städten mit mehr als 500.000 Einwohnern laut GBI um 180 Prozent gestiegen.

(lukra)
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