Serie Fhdw Duales Studium wird immer beliebter

Düsseldorf · Marcel Trapp kombiniert Theorie und Praxis bei seinem Studium Wirtschaftsinformatik an der FHDW in Mettmann.

 Die Theorie, die Marcel Trapp am Schreibtisch vertieft, kann er während des Dualen Studiums in der Praxiszeit im Unternehmen anwenden.

Die Theorie, die Marcel Trapp am Schreibtisch vertieft, kann er während des Dualen Studiums in der Praxiszeit im Unternehmen anwenden.

Foto: Ralph Matzerath

Für Marcel Trapp hat jetzt erst einmal wieder die Vorlesungszeit an der Fachhochschule begonnen, zuvor war der 23-Jährige im Unternehmen. "Praxisphase" nennt der Student diesen Teil seines Dualen Studiums Wirtschaftsinformatik, bei dem er stets in einer anderen Abteilung der Firma arbeitet - von der Anwendungsentwicklung bis zum Projektmanagement. "Das macht den Reiz aus und motiviert", sagt er über die Verzahnung zwischen Theorie und Praxis, die an der Fachhochschule der Wirtschaft (FHDW) in Mettmann Programm ist. Konkret bedeutet das bei dem 23-Jährigen: Er absolviert - jeweils im dreimonatigen Wechsel - das Wirtschaftsinformatik-Studienpensum an der privaten Fachhochschule in der Kreisstadt und die Berufspraxis bei der IT-Ergo in Düsseldorf, dem IT-Dienstleister der gleichnamigen Versicherungsgruppe.

"Das ist ein großer Vorteil", sagt er über die Kombination. Was er in den drei Monaten zuvor an Theoretischem gelernt habe, könne er anschließend sogleich anwenden. Und das geschehe auch wirklich, betont Trapp.

Wirtschaftsinformatiker, die an der FHDW zum Bachelor geführt werden, werden dringend gesucht; Absolventen haben quasi eine Jobgarantie. Wer zusätzliche Praxis nachweisen kann, ist doppelt qualifiziert. Auch für Unternehmen ist das ein Gewinn, bilden sie doch hochspezialisierte Fachkräfte aus und binden diese frühzeitig an sich. Für die Wirtschaft wird dieser Weg zunehmend interessant. So hat sich seit 2004 bis heute die Zahl der dualen Studiengänge mehr als verdreifacht und die der dual Studierenden mehr als verdoppelt. Tendenz: Abiturienten streben ins Duale Studium. Die Düsseldorfer Versicherung zahlt Marcel Trapp die Studiengebühren an der privaten Hochschule und zusätzlich ein Ausbildungsgehalt. Die Praxisphase möchte er nicht missen. "Dadurch vertieft sich das Wissen", sagt der Student im vierten Semester. Auch persönlich bringt ihn das weiter - durch die Verantwortung, die er in der Praxis übertragen bekomme. Der 23-Jährige fühlt sich durchs Duale Studium besser auf den Beruf vorbereitet.

Vorher war das anders: Was es bedeutet, an einer Universität erst einmal ausschließlich Theorie zu büffeln, hat er selbst erlebt. Vor dem Start an der FHDW studierte er in Stuttgart Fahrzeug- und Motorentechnik, brach nach vier Semestern ab. "Immer nur theoretische Aufgaben durchzurechnen, das war ziemlich eintönig." Ihm fehlte die konkrete Anwendung des Gelernten.

Bei der FHDW ist dies gegeben. "Das ist ein Unterschied wie Tag und Nacht", empfindet Trapp den Wechsel. Saß er zuvor in Stuttgart mit 900 Studenten im Hörsaal, so sind es an der Fachhochschule in Mettmann so viele wie in einer Schulklasse. "Bei Fragen kann ich mich direkt an den Professor wenden." Der junge Mann schätzt den persönlicheren Umgang an einer kleineren Fachhochschule. Studium und Berufserfahrung parallel innerhalb weniger Jahre zu absolvieren, erfordert ein hohes Maß an Engagement. Dafür hat er keinen Stress, in Vorlesungen und Seminaren einen Platz zu ergattern.

(RP)
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