Festnahmen in Bayern: Spione sollen für Russland US-Einrichtungen ausgespäht haben
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Düsseldorf Drohung gegen Bahn-Kontrolleur

Düsseldorf · Ein Gespräch in der Linie 715 hat zwei Männer vor das Amtsgericht gebracht. Sie besprachen, wie man einen Rheinbahn-Mitarbeiter verletzen könnte. Zivilpolizisten hörten das mit.

Die Zwillingsbrüder (26) kamen mit einem Freispruch davon. Polizisten in Zivil hatten ihr Gespräch in der Bahn mitgehört.

Die Zwillingsbrüder (26) kamen mit einem Freispruch davon. Polizisten in Zivil hatten ihr Gespräch in der Bahn mitgehört.

Foto: Wulf Kannegießer

Busse und Bahnen sind öffentlicher Raum - und leichtfertig dahingesagtes "Gangstergetue" kann auf der Anklagebank enden. Das erfuhren die Zwillingsbrüder (26), die im Oktober 2014 in der Linie 715 großspurig herumgetönt hatten. Nach einem Streit mit einem Rheinbahnkontrolleur besprachen sie laut, wie sie den Mann anschießen, ihm ein Messer in den Hals rammen, ihn mit Elektroschockern quälen würden. Dafür kamen die Brüder wegen "Verabredung zu einem Verbrechen" nun vors Amtsgericht.

Denn zugehört hatten Polizisten in Zivil, die zum Dienstantritt unterwegs waren. Ob das "gangstermäßige Gespräch" der Brüder, die durch übermäßigen Haschischkonsum seit Jahren psychisch auffällig und bei der Altstadtwache bekannt sind, bloß "blödes Gelaber" war, konnte eine Polizistin (28) mit ihren Kollegen damals in der Bahn nicht wissen. Die Brüder malten sich ja wutentbrannt lauthals aus, wie sie den Bahnkontrolleur zur Mittagspause abpassen, ihm zwischen die Beine schießen, ihn mit Messer und Elektroschocker schwer verletzen würden. Die Beamtin: "Da konnten wir nicht einfach weghören!"

Doch als die großspurigen Brüder prompt in Gewahrsam kamen, fand man keinerlei Waffen. Das war jetzt ihr Glück, zumal sie betonten, sie hätten "nie" geplant, das Gesagte auszuführen. Was nicht zu widerlegen war, also gestern für beide zum Freispruch führte. Die Staatsanwältin warnte aber vor dem schmalen Grat, auf dem sich die Brüder mit ihrem Getue in der Bahn bewegt hatten.

Ein anderer Polizist hatte erwähnt, wie die übrigen Fahrgäste in der Bahn auf die Sprüche reagiert hatten: "Die haben alle weggeguckt, keiner hat die beiden angesprochen."

(wuk)
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