Kinderzentrum Akki in Düsseldorf Drachenbasteln leicht gemacht

Düsseldorf · Auf den Oberkasseler Rheinwiesen wird dieser Tage fleißig gemalt, gebastelt und geübt: Das Kinderzentrum Akki lädt dort zur Drachenwerkstatt ein. Höhepunkt ist ein Fest am Freitag, bei dem die Werke der Kinder in den Himmel steigen.

 Hochkonzentriert bemalt Miriam (6) ihren Drachen - schließlich soll er toll aussehen, wenn er in den Himmel steigt.

Hochkonzentriert bemalt Miriam (6) ihren Drachen - schließlich soll er toll aussehen, wenn er in den Himmel steigt.

Foto: Hans-jürgen Bauer

Unentschlossen blickt Miriam auf die Zeltwand mit den Drachenmodellen. "Heute ist es nicht so windig, deshalb würde sich dieses Modell hier ganz gut eignen", sagt Marie Baumgart vom Kinderzentrum Akki und deutet auf einen Drachen mit einem Loch in der Mitte. "Möchtest du den bemalen?" Miriam nickt.

Bereits zum zweiten Mal ist die Sechsjährige heute bei der Drachenwerkstatt des Akki an den Oberkasseler Rheinwiesen zu Besuch. Beim ersten Mal hat sie einen Drachen für sich selbst gebastelt, ihr neues Projekt widmet sie dagegen jemand anderem: "Der ist für meinen Bruder Oliver. Der ist erst drei", sagt Miriam, bevor sie sich dem Vliesstoff, aus dem der Drachen besteht, widmet und diesen mit orangener Wandfarbe bemalt. Schön bunt soll der Drachen werden und ein fröhliches Gesicht bekommen. Bunt sind sowieso die meisten Drachen, die die Kinder in der Werkstatt bemalen. Einige Kinder versehen ihre Fluggeräte aber auch mit Botschaften. "Kann man das lesen", will zum Beispiel ein Junge am Tisch neben Miriam von seinen Mitstreitern wissen und zeigt, wie er "Ich kann fliegen" auf seinen Drachen geschrieben hat. Kann man lesen. "Wieder anderen reicht es, das Logo ihres Lieblingsfußballvereins aufzumalen", sagt Hans-Peter Rams, der die Drachenwerkstatt leitet.

Diese findet alle zwei Jahre in den Herbstferien unter dem Titel "Bilder am Himmel" statt. Jeden Tag sind dabei Kinder ab sechs Jahren eingeladen, kostenlos einen eigenen Drachen zu bauen und ihn am Ufer steigen zu lassen. Zuerst bemalen sie dabei die Drachen, "und darauf liegt auch unser Fokus. Es geht weniger um das Bauen, sondern darum, dass die Kinder ihrer Kreativität beim Malen freien Lauf lassen können", so Rams. Nach dem Trocknen geht es dann ans Basteln - und das ist, je nachdem, welches Modell sich die Kinder vorab ausgesucht haben, mehr oder weniger kompliziert. Miriams Drachen mit dem Loch zum Beispiel, ist ein Schlittendrachen, der am Ende wie ein Schlitten auf zwei Kufen in die Lüfte steigt. Dieser Drachen ist recht leicht zu bauen, braucht er doch nur mit zwei Stäben verbunden werden, die parallel zueinander verlaufen und sich nicht berühren. Schwieriger ist da der Eddy-Drachen mit der klassischen Rautenform und den sich kreuzenden Stäben. Aber auch diesen Drachen bekommen die kleinen Bastler mit etwas Hilfe zusammengebaut.

Anschließend geht es in die Flugschule am Rheinufer. Dort erklären die Helfer vom Akki, in welchem Winkel man den Drachen am besten an der Schnur befestigt und wie man unfallfrei startet. "Am besten funktioniert das immer, wenn Kinder mehrere Tage hintereinander herkommen. Sie wissen dann irgendwann ganz genau, wie es funktioniert", sagt Helferin Marie Fisch.

Und dann gibt es da noch die Königsklasse: die zwölf Quadratmeter großen Himmelsriesen. Sie werden von angemeldeten Gruppen etwa aus der OGS-Betreuung gemeinsam mit Künstlern gestaltet. Ein sehr lokalpatriotisches Exemplar bemalen zum Beispiel die Kinder der Marien-Schule in Wersten. "Auf unseren Drachen kommen das Fortuna-Logo, der Fernsehturm und eine Rheinbrücke", sagt der achtjährige Dorian. "Ich denke allerdings, dass es schwierig wird, den Drachen so fertigzumachen, dass er fliegt - er ist ja ziemlich groß", sagt sein Freund Niklas (8). Ob es ihr Drachen in den Himmel schafft, wird sich am Freitag zeigen: Dann steigen er und die Drachen der anderen Kinder bei der "Fliegenden Galerie" in die Luft.

(lai)
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