Wehrhahn-Linie in Düsseldorf Doch kein Ansturm auf letzte Fahrt der "12"

Düsseldorf · Ein wenig war es sicherlich den widrigen Wetterumständen geschuldet, dass nicht so viele Düsseldorfer an der Abschiedsfahrt der Linie 712 teilnahmen, wie auf der Facebook-Seite zugesagt hatten. Die letzte Tour von der Endhaltestelle "Ratingen Mitte" absolvierten am Samstag rund 200 Fahrgäste.

Der Musiker Philipp Oster alias Filip Frei hat einen Rap über die Linie 712 geschrieben und die Abschiedsfahrt für einen Videodreh genutzt.

Der Musiker Philipp Oster alias Filip Frei hat einen Rap über die Linie 712 geschrieben und die Abschiedsfahrt für einen Videodreh genutzt.

Foto: Anne Orthen

Ende vergangenen Jahres hatte 712-Fan Sebastian Klein bei Facebook zu der ungewöhnlichen Party aufgerufen. Die Resonanz auf seine Idee der gemeinsamen Straßenbahntour war riesig: noch am Nachmittag des 20. Februar meldetet sich letzte Teilnehmer im sozialen Netzwerk an, 1537 Personen hatten ihre Mitfahrt final zugesagt. Entsprechend reagierte die Rheinbahn: Sie stellte für die Fahrt um 19 Uhr neben aktuellen Bahnen auch den Triebwagen 2656, einen Oldie des Wagentyps GT8, mit dem entsprechenden Beiwagen zur Verfügung. Ein Sicherheitsdienst mit insgesamt elf Mitarbeitern sollte gewährleisten, dass der Ansturm der erwarteten Fahrgäste bewältigt werden kann. Doch der blieb aus: "Wir sind davon nun auch sehr überrascht", erklärte Rheinbahnmitarbeiter Georg Schumacher vor Ort.

Tatsächlich war das Interesse an der Ratinger Haltestelle verhalten, nur vereinzelt stiegen Fahrgäste zu. Immerhin: Der ursprünglichen Idee einer Abschiedsfete folgend, hatten sich tatsächlich einige Frikadellenbrötchen und Flaschenbier mitgebracht, sorgten mit einer kleiner Musikanlage für etwas Partystimmung. Die nutze auch der Ratinger Musiker Philipp Oster, der unter dem Künstlernamen Filip Frei eine Hommage an die Linie 712 verfasst hat: Gemeinsam mit Freunden drehte der Rapper stilecht ein Video zu seinem Song "712" im regen Treiben der Bahn.

Die meisten Fahrgäste verließen die Bahn übrigens an der Haltestelle "Heinrich-Heine-Allee" und sorgten so dafür, dass die Linie noch einmal einer ihrer Bestimmungen nachkam: den Weg in die Düsseldorfer Altstadt zu sichern. Bis zur Endhaltestelle Volmerswerth konnte die Bahn übrigens nicht mehr fahren, wegen Bauarbeiten fuhren auf einem Stück Busse.

(sdr)
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