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Düsseldorf Dirk Elbers als Kunstwerk

Düsseldorf · Es ist nach Monaten das erste Mal, dass Dirk Elbers das Rathaus betritt. Etwas mehr als ein Jahr ist es her, dass der Christdemokrat in der Stichwahl zum Posten des Oberbürgermeisters seinem SPD-Herausforderer Thomas Geisel unterlag.

 Dirk Elbers (rechts) mit seinem Porträt, der Künstlerin Ulrike Zilly und Nachfolger im Amt des Oberbürgermeister, Thomas Geisel.

Dirk Elbers (rechts) mit seinem Porträt, der Künstlerin Ulrike Zilly und Nachfolger im Amt des Oberbürgermeister, Thomas Geisel.

Foto: Andreas Bretz

Jetzt stehen sie beide fast schon freundschaftlich gestimmt im Ältestenratssaal nebeneinander, lächeln fürs Foto, geben den Journalisten Statements, bevor es nach einer halben Stunde mit der Gästeschar (darunter Freunde und Vertraute, fünf Beigeordnete, aber auch SPD-Politiker) und unter Ausschluss der Öffentlichkeit zum Essen in den Ratskeller geht.

Der Anlass für das Ganze ist die Aufnahme von Elbers in die Galerie der Oberbürgermeister. "Wie auch immer es kommt, am Ende wird man als Oberbürgermeister immer aufgehängt", sagt Elbers scherzend, und auch ein wenig warnend in Richtung Geisel. Ja, auf ihn komme das auch irgendwann mal zu. Jedes Stadtoberhaupt hat nach dem Ausscheiden aus dem Amt Anspruch auf ein solches Bild - maximal 10 000 Euro stellt die Stadt dafür bereit. Wer ihn malt, kann der zu Porträtierende selbst bestimmen.

Elbers wählte die Düsseldorfer Malerin Ulrike Zilly, die in sechs Sitzungen à drei Stunden ein ungewöhnliches Gemälde vom OB a. D. erstellte: Elbers blickt ernst, vor grünem Hintergrund, es wirkt etwas comic-haft. Zerzaust, nennt es ein Reporter. Elbers nimmt es gelassen. Er ist zufrieden. "Ich mag diese Klassiker nicht, wollte etwas Moderneres", sagt er. Und Ulrike Zilly habe ihn ja schon mal gemalt, man kennt und vertraut sich. Das bestätigt auch die Künstlerin. "Eine Porträtsitzung ist ein Prozess, Sympathie ist dabei wichtig." Auch für sie sei diese Arbeit in solch offiziellem Rahmen neu gewesen, sonst arbeite sie freier, bringe mehr Gestik hinein. doch diesmal sei es um eine "gewisse Würde" gegangen. Der Rahmen ist übrigens goldfarben - auch darauf haben sich Zilly und Elbers geeinigt, wie auf den Hintergrund und darauf, seine Haare nicht allzu rötlich erscheinen zu lassen.

Der grüne Hintergrund sei keinesfalls politisch gemeint, betont Elbers auf Nachfrage. Die Politik in Düsseldorf verfolge er selbstverständlich. "Aber ich äußere mich nicht dazu. Alles hat seine Zeit." Mit seiner Immobilienfirma habe er gut zu tun, Mops-Dame Miss Marple halte ihn auch auf Trab, sagt Elbers. Seine Frau Astrid ist zufrieden - auch mit dem Porträt. Und wie findet es Amtsnachfolger Geisel? "Och, eigentlich gar nicht so schlecht."

(RP)
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