Düsseldorf Dior komplettiert Mode-Dreieck an der Kö

Düsseldorf · Auf der Kö entsteht ein französisches Bermuda-Dreieck: Nach Hermès öffnet gegenüber Dior seine 1100 Quadratmeter große Boutique und demnächst zieht Chanel wenige Schritte entfernt in die erste Reihe auf den Boulevard um.

 Bislang konnten sich nur VIPs, Stammkunden und Kö-Anlieger ein Bild vom Inneren des Modegeschäfts machen.

Bislang konnten sich nur VIPs, Stammkunden und Kö-Anlieger ein Bild vom Inneren des Modegeschäfts machen.

Foto: Andreas Endermann

Knapp ein Jahr nach der Schlüsselübergabe ist der Umbau fertig und aus dem Modehaus Eickhoff an der Kö 30 wird Dior. Schon die Fassade zeigt den Wandel: Statt eines Eck-Eingangs gibt es zwei Entrees, denn in Düsseldorf wartet die französische Luxusmarke - abgesehen von ihrem Stammhaus an der Avenue Montaigne - mit dem ersten eigenständigen Geschäft für Herren auf. Doch Vorsicht: Für einen der schmal geschnittenen Anzüge muss der Mann mindestens 2800 Euro locker machen.

Von außen ermöglichen hinter glitzernden Glasfronten mehr als 300 horizontal ausgerichtete Plexiglas-Lamellen den Blick auf die Inszenierung im Inneren. Auf gläsernen Regalen stehen aufgereiht die Schuhe und Nobel-Handtaschen (der Preis für ein Modell aus der neuesten Kollektions-Linie beginnt bei 1600 Euro). Schaufensterpuppen - alle im Make-up-Look der letzten Schau - tragen edle Kleider aus der kommenden Herbst-Kollektion.

Bevor sich die Türen in Kürze öffnen - ein fester Termin wurde dafür noch nicht bekannt gegeben -, versperren noch schwarze Kordeln die riesigen Eingangs-Tore zu einer der mit 1100 Quadratmeter Verkaufsfläche größten Dior-Dependancen in Europa. Bislang sind nur sogenannte VIPs, Stammkunden und Kö-Anlieger, wie beispielsweise Interconti-Direktor Roland Hoogerbrugge, eingeladen, sich in aller Ruhe die neuen Räume anzuschauen.

Kö in Düsseldorf: So schön sind die Schaufenster der Geschäfte
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So schön sind die Schaufenster an der Kö

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Und die sind tatsächlich vom Allerfeinsten: viel Glas, noch mehr Spiegel, das typische Dior-Grau, stoffbespannte Wände, mit Drapagen verkleidete Vitrinen, maßgeschneidertes Mobiliar, silber-grau schimmernde Sessel und Sofas, klassische Versailles-Stühle, Kunst-Objekte und handgemachte Teppiche, freischwebende Treppen. Eine davon führt nach oben in die Damen-Salons, eine nach unten ins Reich der Herren - sowie eine deckenhohe Multivisionswand mit mehr als 40 Plasma-Screens, auf denen Bilder von Modenschauen zu sehen sind oder Aufnahmen von den Gärten in Versailles und von Paris mit seinem Eiffelturm.

So wie im Stammhaus an der Seine zeichnet auch am Rhein Peter Marino für die Innenarchitektur verantwortlich. Über die Höhe der Investitionen gibt Dior keine Angaben, die Rede ist stets von zehn Millionen Euro gewesen. Marino jedenfalls ist der Hof-Architekt der Fashion-Elite. Keiner hat in den vergangenen Jahren mehr Flagship-Stores für Modehäuser eingerichtet als der italienisch-stämmige New Yorker.

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Foto: Meyer Schmitz Morkramer Architekten

Und weil es schon bei Monsieur Dior, der eine seiner ersten Schauen in den Wirtschaftswunder-Jahren auf der Kö veranstaltete, so üblich war, kann sich die weibliche Kundschaft zur Anprobe in Umkleidezimmer mit Blick auf die Kö zurückziehen oder ganz privat in einen der VIP-Salons. Dort soll auch eine Gouvernante in schwarzem Kleid und weißer Schürze Kaffee und Wasser reichen.

Ausgestattet sind die Salons wie ein Wohnzimmer mit Kamin, Fotografien aus Diors Kindheit und welchen von seiner Muse - der Schauspielerin Audrey Hepburn.

Wohl eher ein Zufall dürfte es sein, dass das Stammhaus an der Avenue Montaigne Nummer 30 liegt - und in Düsseldorf ist es an der Königsallee ebenfalls die Hausnummer 30.

(RP)
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