Kriminalitätsstatistik 2015 Diebe erbeuten in Düsseldorf 60 Millionen Euro

Düsseldorf · Der Wohlstand der Stadt und ihrer Besucher macht Düsseldorf so attraktiv für Kriminelle, sagt die Polizei. Die Zahl der Straftaten ist leicht gesunken. Aber zufrieden ist der Polizeipräsident bei der Vorstellung der Kriminalitätsstatistik 2015 nicht.

 Der Einbruchsradar für Düsseldorf zeigt 44 Tatorte in der vergangenen Woche.

Der Einbruchsradar für Düsseldorf zeigt 44 Tatorte in der vergangenen Woche.

Foto: Schnettler

Der Trend, sagt Norbert Wesseler, sei gut: 1800 Straftaten weniger als im Vorjahr, leicht gestiegene Aufklärungsquote. Aber mit dem Ergebnis ist der Polizeipräsident deshalb nicht zufrieden: Von rund 84.000 Taten blieb deutlich mehr als die Hälfte ungeklärt. "Unser Ehrgeiz ist, mehr zu erreichen", sagte Wesseler am Montag bei der Vorstellung der Kriminalstatistik.

Hier die wichtigsten Zahlen:

Taschendiebe Jede zehnte Straftat im vergangenen Jahr war ein Taschendiebstahl. 8604 Fälle, von denen gerade einmal fünf Prozent geklärt wurden. Eine der Ursachen: Die Altstadt mit vielen Besuchern, die oft viel Geld dabei haben und alkoholisiert leichte Opfer sind. Wohnungseinbruch An jedem Tag haben Einbrecher voriges Jahr durchschnittlich acht Mal versucht, in fremde Wohnungen einzudringen. In 44 Prozent der Fälle blieb es dabei. Aber bei den gelungenen Taten erbeuteten die Diebe allein rund 13 Millionen Euro, das sind 3,5 Millionen mehr als im vergangenen Jahr. Die Aufklärung ist schwierig, nicht zuletzt, weil rund 70 Prozent der Wohnungseinbrecher reisende Täter sind. Beim Tageswohnungseinbruch geht die Polizei sogar von zu 80 Prozent auswärtigen Tätern aus. "Oft sind die Täter bereits weitergezogen, bevor wir erkennen können, dass eine auswärtige Bande in der Stadt ist", sagt Kriminaldirektor Frank Kubicki.

Einbruchsradar Wenn das Ministerium grünes Licht gibt, will die Polizei wöchentlich über Einbrüche im Stadtgebiet informieren. Vielleicht führe das zu wichtigen Hinweisen von potenziellen Zeugen. Zumindest soll es die Bürger sensibilisieren, heißt es. Ein ersten Entwurf zeigte die Polizei am Montag.

Gepäckdiebstahl Einen Lichtblick im großen Diebstahlsbereich, bei dem insgesamt 59,8 Millionen Euro erbeutet wurden, stellt das direktionsübergreifende Konzept gegen Gepäckdiebe am Flughafen dar: Seit es Anfang 2015 startete, sank die Zahl der Taten von 1529 auf 361.

Fahrraddiebstahl 4414 Fahrräder wurden voriges Jahr gestohlen. Auch diese Zahl steigt stetig, nicht zuletzt, weil es für die immer hochwertiger werdenden Räder offenbar gute Absatzmärkte gibt. Dafür ging die Zahl der Autodiebstähle zurück, ebenso die der Auto-Aufbrüche.

Straßenkriminalität Die Zahl der Raubüberfälle ging zurück. Aber es gab mehr Körperverletzungsdelikte, die meisten davon in der Altstadt.

Ausländische Täter Erstmals hat die Polizei mehr nichtdeutsche (15.635) als deutsche (13.373) Verdächtige ermittelt. Das steht in direktem Zusammenhang mit Verstößen gegen das Ausländerrecht. Deren Zahl hat sich auf 5875 verdoppelt. 1258 Menschen, die sich unerlaubt in Deutschland aufhielten, waren jünger als 21 Jahre. Anzeigen erfolgen auch, wenn zunächst illegal Eingereiste einen Asylantrag stellen.

(sg)
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