Verkehr in Düsseldorf Die Rheinbahn will die perfekte grüne Welle

Düsseldorf · Die Ampelschaltungen auf den Zulaufstrecken der U-Bahn sind bereits oder werden so programmiert, dass die Bahn an Kreuzungen durchfahren kann. Der Ticketverkauf im Bereich der Wehrhahn-Linie hat Zuwachsraten von 30 Prozent. Es gibt aber auch Probleme im Betrieb.

Eröffnung der Wehrhahn-Linie in Düsseldorf
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Das ist die Kunst in der neuen Wehrhahn-Linie

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Foto: dpa, skm sab

Seit vier Wochen ist die Wehrhahn-Linie in Betrieb. Die Bilanz: Die Zahl der Passagiere hat zugenommen, die künstlerisch gestalteten Bahnhöfe sind eine positive und international wahrgenommene Überraschung. Es gibt aber auch Kinderkrankheiten, denn die Rolltreppen stoppen in Serie und müssen mühsam von Hand wieder in Gang gesetzt werden, auch die Aufzüge laufen noch nicht störungsfrei. Der neue Rheinbahnchef Michael Clausecker ist mit dem ersten Betriebsmonat jedoch zufrieden. Die Düsseldorfer haben die neue U-Bahn angenommen, sie sind neugierig und nutzen die neuen Verbindungen. "Wir verzeichnen einen deutlichen Zuwachs bei den Bar-Tarifen", sagt der Vorstandssprecher. Entlang der Strecke sei die Zahl der Verkäufe an den Ticketautomaten, die früher oben standen und nun unten in den U-Bahnhöfen stehen, um 30 Prozent gestiegen.

Clausecker weiß, dass der Betriebsstart Sondereffekte gebracht hat, aber er geht von einem beachtlichen Potenzial möglicher neuer Kunden aus und will nun eine neue Abo-Kampagne starten. Hauptargument ist der schnellere Transport. "Allein die Strecke Schlüterstraße/Arge bis Heinrich-Heine-Allee dauert jetzt statt 15 nur noch zehn Minuten." Dazu tragen neben dem Wegfall oberirdischer Baustellen in erster Linie optimierte Ampelschaltungen bei. Die führen beispielsweise dazu, dass die Bahn nach dem Verlassen des Tunnels am Wehrhahn nicht an der Kreuzung Worringer Straße stehen bleibt, sonder immer zur Haltestelle auf der Brücke durchfahren kann.

Autos müssen nicht warten

Diese Logik setzt sich bis zur Schlüterstraße durch. Vor den Kreuzungen sind Empfänger im Gleis integriert, die ein Signal zur Ampel senden, sobald die Bahn es überfährt. "Die Ampeln schalten nur um, wenn die Bahn tatsächlich kommt", sagt Clausecker. Das System sei intelligent, kein Auto müsse zusätzlich wegen der Rheinbahn stehenbleiben. "Dadurch erzeugen wir vor allem im Berufsverkehr mehr Geschwindigkeit und dadurch wiederum mehr Kapazität."

Der Ampelumbau läuft auf Hochtouren. 2015 sind 37 Lichtsignalanlagen, wie die Ampeln bei den Experten von Stadt und Rheinbahn heißen, umgerüstet worden. Dieses Jahr werden 53 Anlagen optimiert. Dabei geht es um die Zulaufstrecken in Richtung U-Bahn, da dort die meisten Passagiere unterwegs sind. Auf der Warteliste stehen Kreuzungen, die ohnehin umgebaut werden (wie an der Schlüterstraße) Auch müssen einige Verbindungen erst noch geschaffen werden (wie zum in Richtung Dome).

Sensible Rolltreppen-Anlagen

Parallel bemüht sich die Rheinbahn, den Komfort an den Haltestellen zu erhöhen. Das Problem: Der Belastungstest von Rolltreppen und Aufzügen geschieht erst jetzt im Betrieb. Die Anlagen sind teils zu sensibel eingestellt und bleiben noch immer zu oft stehen. Laut Andrea Blome, Leiterin des Amtes für Verkehrsmanagement, wird Druck auf die Firmen ausgeübt. Sie haben auch noch nicht das komplette Geld für ihre Leistungen erhalten.

(ujr)
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