Einweihung in Düsseldorf "Die neue Altstadtwache kann 100 Jahre bleiben"

Am Ratinger Tor ist die Polizei im 21. Jahrhundert angekommen. Die neue Altstadtwache wurde in nur 15 Monaten fertig. Der Innenminister kam zur Eröffnung.

Es ist für eine Landesbehörde keine Selbstverständlichkeit: den Kostenplan eingehalten, Bauzeit nicht überschritten und am Ende ein Ergebnis, das alle glücklich macht. Die Altstadtwache ist so eine Ausnahme, womöglich auch, weil Umbau und Planung der neuen Räume am Ratinger Tor in polizeilicher Eigenregie mit privatwirtschaftlichen Partnern erfolgten. "Ein gelungenes Modell", sagte Innenminister Herbert Reul (CDU) gestern zur Eröffnung, das er auch mit Blick auf den "dramatischen Investitionsstau im ganzen Land" im Kopf behalten will.

27 Jahre lang hat die Polizeiinspektion Mitte, von der die Altstadtwache genau genommen nur ein Teilbereich ist, im Haus Heinrich-Heine-Allee 17 residiert. Das klingt nobler, als es war, schon seit Jahren war das Haus zu klein, der Grundriss nicht mehr passend, und weder technische noch sanitäre Einrichtungen erfüllten den Anspruch einer modernen Polizei. Seit klar geworden war, dass nur Umbau oder ein Umzug helfen würden, waren auch kleinere Reparaturen unterblieben, und als 2014 OB Thomas Geisel im Wahlkampf ein einnächtiges Praktikum in der Altstadtwache machte, hat er "grenzwertige" Arbeitsbedingungen festgestellt. Und gerade, weil die Beamten in der Altstadt Nacht für Nacht großen Belastungen ausgesetzt sind, ist wichtig, dass zumindest ihr Arbeitsplatz in Ordnung ist.

Düsseldorf: So sieht die neue Altstadtwache aus
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Düsseldorf: So sieht die neue Altstadtwache aus

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Foto: Bretz Andreas

Das ist er jetzt, davon konnten sich die geladenen Gäste (darunter die Landtagsabgeordneten Monika Düker und Angela Erwin, die Ratsherren Rainer Matheisen und Martin Volkenrath, Schützenchef Lothar Inden, CC-Präsident Michael Laumen, Altstadt-Wirte-Sprecherin Isa Fiedler) beim Rundgang überzeugen. Wer die alte Wache kannte, kam aus dem "Wow" nicht mehr heraus: helle Räume, großzügig vor allem, moderne Schließfächer statt maroder Spinde, große Bildschirme anstelle der Stellage mit kleinen Monitoren, auf denen die Bilder der Altstadt-Überwachungskameras empfangen werden.

Die Einsatzzentrale ist nicht mehr unters Dach gequetscht, wo es im Sommer unerträglich heiß wurde, und bietet jetzt auch jedem, der bei Großlagen dort arbeiten muss, sogar einen Sitzplatz. Und Chef Jürgen Bielor muss seine Führungskräfte für Besprechungen nicht mehr von zwei Etagen zusammensuchen. Dafür hat er auch gern auf den Balkon verzichtet, von dem er im alten Haus über die Altstadtdächer blicken konnte.

Nicht nur die Polizei ist glücklich, auch der neue Vermieter Blackbear, für den Uwe Willer auf "Platzreserve" in oberen Etagen hinwies: "Die Altstadtwache kann hier 100 Jahre bleiben." Gesegnet wurde sie dann auch, von den Polizeipfarrern Bianca van der Heyden und Michael Pulger, deren gute Wünsche vor allem den Beamten galten, die vor der Tür oft mit schlimmen Dingen konfrontiert werden. "Mögen Sie in der neuen Wache auch Raum für Spaß und Freude finden."

(RP)
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