Düsseldorf Die Metro zeigt sich international

Düsseldorf · "Unboxed" nennt die Metro ihre Ausstellung im Pavillon am Rhein. Dort arbeiten Menschen, die Düsseldorf erstmals besuchen.

 Soum Yajit Das repräsentiert Indien im Metro-Pavillon. Im Hintergrund Einmal-Portionen Duschgel - typisch für Indiens Einzelhandel.

Soum Yajit Das repräsentiert Indien im Metro-Pavillon. Im Hintergrund Einmal-Portionen Duschgel - typisch für Indiens Einzelhandel.

Foto: Thorsten Breitkopf

Ein bisschen kurios bleibt das hölzerne Ungetüm, in dem sich der Düsseldorfer Handelskonzern Metro derzeit am Rheinufer präsentiert. Anders als zunächst befürchtet, ist es kein goldener Palast, wie man nach ersten Animationen befürchten musste, sondern ein riesiger, zweistöckiger Kasten aus unbehandeltem, recycelbarem Holz. Kurios ist das deshalb, weil Metro diese Aktion "Metro unboxed" nennt. Und das bedeutet wörtlich aus dem Englischen ausgerechnet "ohne Kistenverpackung".

 Die Japanerin Shoko Ochi mit verpackten Algen-Platten für die Zubereitung von Sushi und anderen Fischgerichten.

Die Japanerin Shoko Ochi mit verpackten Algen-Platten für die Zubereitung von Sushi und anderen Fischgerichten.

Foto: thorsten breitkopf

Doch warum investiert die Metro Millionen, um sich im Pavillon am Rhein zu präsentieren? Das Unternehmen hat den wohl größten Konzernumbau in seiner Firmengeschichte hinter sich. Nach vielen Jahrzehnten wurde das Unternehmen aufgespalten. Dazu wurde eine neue Gesellschaft namens Cecononmy gegründet. Die ersten beiden Buchstaben stehen für "Consumer Electronics", also Elektrogeräte. Entsprechend wurden in diese börsennotierte Firma die einstigen Firmentöchter Mediamarkt und Saturn gepackt. Der Rest, die "neue" Metro, enthält vor allem Lebensmittelhandel. Das ist zum einen die Supermarktkette Real, die es nur in Deutschland gibt, vor allem aber auch der Cash&Carry-Großhandel, den es unter den Namen Metro oder Makro in mehr als 35 Ländern gibt. Und genau diese Länder mit ihren Besonderheiten präsentieren sich noch bis einschließlich Montag. Der Eintritt ist für jedermann frei.

 Lu Juan Juan aus Peking kredenzt chinesischen Tee, der auf landestypische Weise frisch zubereitet worden ist.

Lu Juan Juan aus Peking kredenzt chinesischen Tee, der auf landestypische Weise frisch zubereitet worden ist.

Foto: thorsten breitkopf

Lu Juan Juan arbeitet für die Metro im chinesischen Shanghai. Auf dem Stand präsentiert sie landestypischen Tee. Sie ist zum ersten Mal in Düsseldorf - und begeistert. "Ich hätte nicht gedacht, dass eine für die Verhältnisse unseres Landes so kleine Stadt so viel Wirtschaft, Mode und vor allem Kultur verkörpert", sagt Juan. In ihren freien Stunden in Düsseldorf will sie die Kunsthalle und das Museum Kunstpalast besuchen.

Zum zweiten Mal in Düsseldorf ist Shoko Ochi aus Tokio. Sie präsentiert im "Unboxed" das, was Metro in Japan an seine Großhandelskunden verkauft: Algen. Getrocknet, als Platten, Pulver oder in Streifen. Denn ohne diese Zutat kommen die in Japan so beliebten Sushi einfach nicht aus.

Soum Yajit Das repräsentiert Metros Rolle in Indien. Und da ist der Markt besonders. Hauptkunden der Metro sind dort die so genannten Kiranas, die man mit unseren Büdchen vergleichen kann. Typisch für Indien: Duschgel oder Shampoo verpackt in Größen für genau eine Wäsche.

Im Rahmen des Programms tischte auch Star-Koch Juan Amador auf, der seine Leidenschaft für die Küche schon mit 16 Jahren entdeckte. Aus Wien angereist kam der Top-Koch (zwei Michelin-Sterne, 2018 will er sich den dritten holen), der als Avantgardist gilt, sich selber aber lieber als "Handwerker, nicht Künstler" sieht, wie er sagt. Morgen kommt ein weiterer Spitzenkoch in den Pavillon am Rhein: Tim Raue wird seine experimentierfreudige Küche präsentieren.

(RP)
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