Düsseldorf Die Gerricus-Stiftung hilft Senioren

Düsseldorf · Im Altenclub in Gerresheim treffen sich seit 50 Jahren ältere Menschen. Neue Hilfe bei der Organisation gibt es nun von der kirchennahen Bürgerstiftung Gerricus. Sie finanziert eine Sozialarbeiter-Stelle.

 Ursula Breuers bietet im Zentrum plus der Diakonie unter anderem ein Gedächtnistraining an.

Ursula Breuers bietet im Zentrum plus der Diakonie unter anderem ein Gedächtnistraining an.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Der "Altenclub" in Gerresheim hat mittlerweile eine lange Tradition. Seit knapp 50 Jahren treffen sich die Senioren des Stadtteils wöchentlich zu kleineren Aktivitäten, oder sie verabreden sich, um einfach den Nachmittag beim gemeinsamen Plausch zu verbringen.

Mittlerweile nehmen so viele Senioren an den von Ursula Breuers organisierten Nachmittagen teil, dass die Veranstaltungen aus Platzgründen nicht mehr in den Räumen der katholischen Gemeinde St. Margareta stattfinden, sondern im Zentrum plus der Diakonie Am Wallgraben 34. Obwohl Breuers ihre Aufgabe seit vielen Jahren gerne wahrnimmt, wird die alleinige Organisation der Veranstaltung für sie zunehmend zur Herausforderung.

Damit die Institution auch in Zukunft bestehen bleiben kann, erhält die 78-Jährige bald Hilfe von der Bürgerstiftung Gerricus. Diese finanziert - zunächst auf die nächsten vier Jahre ausgelegt - eine Sozialarbeiter-Stelle, deren Inhaber sich künftig als Seniorenhelfer vorrangig um das Leben der älteren Bewohner Gerresheims kümmert. Der Fokus soll dabei laut Stiftungsvorstand Michael Brockerhoff vor allem auf jene Senioren gelegt werden, die aus unterschiedlichen Gründen nicht an den Veranstaltungen des Altenclubs teilnehmen wollen. "Damit diese mit der Zeit nicht vereinsamen und an der Gemeinschaft teilhaben können", sagt Brockerhoff. Es ist nicht das erste Projekt, das die Bürgerstiftung aus rein privaten Spenden im Stadtteil realisieren konnte. 2008 von den Bürgern ins Leben gerufen, ist die eigenständige Stiftung inzwischen Bindeglied und Motor des Gerresheimer Gemeindelebens.

Dabei versteht die Bürgerstiftung ihre Arbeit als konfessions- und religionsübergreifend. Zum einen, um mit verschiedenen Gemeindeinstitutionen zusammenarbeiten zu können. Zum anderen, "um einen breiten Kreis von Ideen zu nutzen, auch kirchenfernere Menschen sollen sich einbringen", meint Brockerhoff. Die zahlreichen Projekte sind dabei auf vier Schwerpunkte ausgelegt. Neben der Seniorenhilfe fördert die Stiftung auch künstlerische und kulturelle Aktivitäten wie Ausstellungen, finanziert Projekte für Bedürftige im Stadtteil, unterstützt die Diakonie mit Ehrenamtlichen bei der Flüchtlingsbetreuung oder schafft neue Freizeitmöglichkeiten für die Jugend. Stellvertretend dafür steht das Schülercafé im Aloysianum, das für 400.000 Euro renoviert wurde und den Schülern nun eine täglich geöffnete Begegnungsstätte bietet.

Mitte des Jahres soll die neue Hilfe, die gerade noch ausgewählt wird, ihre Arbeit aufnehmen.

Der- oder diejenige soll dann aktiv alleinstehende Senioren aufsuchen, diese mehr ins Gemeindeleben einbinden und gegebenenfalls Ehrenamtler zur Mithilfe bewegen. Das kann auch schon ein bloßes Treffen zum Kaffeetrinken oder mal eine Begleitung ins Theater sein. "Unsere Vision ist es, in naher Zukunft ein Netzwerk der aktiven Nachbarschaftshilfe zu schaffen", sagt Brockerhoff.

(RP)
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