Park-Ärger am Düsseldorfer Flughafen Die 24-Stunden-Regelung kommt wieder

Düsseldorf · Bevor die Schulferien beginnen, werden viele Straßen in der Nähe des Flughafens eine neue Beschilderung erhalten. Das soll das Dauerparken verhindern.

 Die 24-Stunden-Parkregelung wie hier an der Wanheimer Straße soll Dauerparker abschrecken. Allerdings sind auch Anwohner von ihr betroffen.

Die 24-Stunden-Parkregelung wie hier an der Wanheimer Straße soll Dauerparker abschrecken. Allerdings sind auch Anwohner von ihr betroffen.

Foto: Bauer

Die Mitglieder der Bezirksvertretung 6 haben die Verwaltung um Hilfe gebeten, um besonders in der Ferienzeit das Parkproblem rund um den Flughafen zu lösen. Anlieger beklagen seit Jahren Parkplatznot hervorgerufen durch Autos von Fluggästen. Teilweise werden die Wagen von einzelnen Reisenden abgestellt, welche Parkgebühren sparen wollen, teilweise werden aber auch ganze Straßenzüge systematisch von Parkfirmen zugestellt, die mehr Aufträge annehmen, als tatsächlich Plätze auf dem eigenen Firmengelände vorhanden sind. Die Lokalpolitiker wollen deshalb, dass mehr Bereiche in Bewohnerparkgebiete umgewandelt werden.

Das hält Thomas Großheinrich vom Amt für Verkehrsmanagement aber für keine gute Lösung, da solch eine Regelung für das gesamte Jahr gilt, das Problem aber nur in Spitzenzeiten, also während der Ferien und bei großen Messen, auftreten würde. Großheinrich schlägt deshalb vor, die im vergangenen Jahr erfolgreich eingeführte 24-Stunden-Regelung, bei der das Parken nur für einen Tag erlaubt ist, wieder in den Ferienwochen einzuführen, bzw. in einigen Straßen zeitlich beschränkte Halteverbote auszuschildern. "Das ist eine Gratwanderung. Wir wollen die Anwohner wenig treffen, aber die Dauerparker vertreiben", sagt Großheinrich. Allerdings hat sich in der Vergangenheit bereits gezeigt, dass oft nur eine Verdrängung des Problems bewirkt wird. "Die Fahrzeuge werden dennoch geparkt, dann halt einige Straßen weiter oder im 24-Stunden-Takt durch die Parkfirmen versetzt", sagt Michael Zimmermann, Leiter des Ordnungsamtes. Zimmermann verspricht, die Bewohner nicht mit dem Problem alleine zu lassen. "Aber nachhaltige Kontrollen sind bei so einem großen Gebiet nicht möglich." Zumal keine Gefährdung oder Behinderung sondern nur eine Belästigung stattfinden würde.

Schwierig sei zudem, Flughafenparker zu identifizieren. "Ein auswärtiges Kennzeichen ist noch kein Beleg, kann etwa auch zu einem Firmenwagen oder einem Pendlerfahrzeug oder Besucher gehören." Um es den Parkfirmen aber ungemütlich zu machen, werden nun neue Wege beschritten. Dazu werden die Halter von Fahrzeugen mit auswärtigen Kennzeichen ermittelt und darauf hingewiesen, dass ihr Fahrzeug nicht wie versprochen auf einem bewachten Platz oder in einem Parkhaus geparkt wurde. "Wir weisen die Besitzer dann auch auf die Möglichkeit einer Anzeige hin", sagt Zimmermann. Parkfirmen zu verbieten, sei kaum möglich. "Da müssen schon gravierende Verstöße vorliegen. Falsch Parken gehört nicht dazu. Zudem kann dann sofort ein neues Unternehmen eröffnet werden, denn Parkfirmen sind nicht genehmigungspflichtig, müssen lediglich angemeldet werden."

Die Mitglieder der Bezirksvertretung 6 einigten sich darauf, zunächst für die Ferienzeit wieder eingeschränkte Parkzeiten einzuführen, und wollen dafür die Gebiete erweitern. "Wir müssen nach den Ferien unbedingt interfraktionell überlegen, wie künftig das Parken verhindert aber die Anwohner dabei nicht behindert werden können", sagt Peter Rasp (SPD). Gerhard Peters (CDU) sieht aber vor allen Dingen den Flughafen als Verursacher des Problems in der Pflicht. "Dieser muss dafür sorgen, dass seine Plätze besser angenommen werden. Dafür muss die Stadtspitze mit dem Aufsichtsrat Gespräche führen, das können wir nicht erreichen."

(brab)
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