Düsseldorf Diakonie und Fiftyfifty kaufen Haus für Flüchtlinge

Düsseldorf · Dank dem Erlös signierter Drucke von Gerhard Richter konnte ein Gebäude mit 35 Wohnungen gekauft werden.

Bezahlbare Wohnungen in Düsseldorf zu finden, ist schwer. Ein Dauerthema mit dem auch die Diakonie zu kämpfen hat, wenn sie beispielsweise Wohnraum für Wohnungslose oder aber auch für Flüchtlinge sucht. Sabine Hollands von der Diakonie konnte bisher rund 35 Wohnungen an anerkannte Flüchtlinge vermitteln.

"Allerdings ist es fast unmöglich, Wohnraum für sehr große Familien zu finden", sagt sie. "Wir freuen uns über jeden Wohnraum, der angeboten wird." Die Mitarbeiter der Diakonie versuchen den Vermietern die Angst vor den Verständigungsschwierigkeiten zu nehmen. Sie helfen mit Übersetzern bei der Kontaktaufnahme und stehen auch später bei Fragen bereit.

Mit finanzieller Hilfe der Obdachloseninitiative Fiftyfifty ist es der Diakonie gelungen, in Reisholz ein Haus mit drei Wohnungen und Garten für Flüchtlingsfamilien zu kaufen. Der Künstler Gerhard Richter hat dafür sechs signierte Drucke seiner Bilder gestiftet. Diese wurden in der Fiftyfifty-Galerie verkauft. So kam der Kaufpreis von 320.000 Euro recht schnell zusammen.

 Der Syrer Esmaeel Alissa Aljalam in der Küche seiner künftigen Wohnung im neuen Flüchtlingshaus der Diakonie.

Der Syrer Esmaeel Alissa Aljalam in der Küche seiner künftigen Wohnung im neuen Flüchtlingshaus der Diakonie.

Foto: David Young

"Das ist auch für den Künstler ein gutes Gefühl", sagt Hubert Ostendorf, der Geschäftsführer von Fiftyfifty. Vorwürfe, die Initiative kümmere sich nicht mehr um Obdachlose, weist Ostendorf von sich. "Wir kümmern uns um alle Menschen, deren Lebensmittelpunkt auf der Straße ist. Dazu gehören auch Flüchtlinge."

Der Syrer Esmaeel Alissa Aljalam darf mit seiner Familie in eine der sechzig Quadratmeter großen Wohnungen einziehen. Er kam vor rund einem Jahr nach Deutschland. Zwei Jahre war er von seiner Familie getrennt. Nachdem er als Flüchtling anerkannt wurde, konnte er seine Frau und die zwei Kinder zu sich holen. Der Ingenieur ist dankbar für das Angebot der Diakonie. Er hofft, dass auch andere Flüchtlinge dieses Glück haben werden, denn so könnten sie sich schneller integrieren. Einziehen kann die Familie allerdings erst, wenn die Erstausstattung vom Jobcenter genehmigt ist und Möbel gekauft werden können.

(RP)
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