Skater aus Düsseldorf Sein Ziel ist Olympia in Tokio

Düsseldorf · Skater Lenni Janssen will zu den Olympischen Spielen 2020. Nächstes Jahr richtet seine Heimatstadt Düsseldorf die Deutschen Meisterschaften aus.

 Der 17 Jahre alte Lenni Janssen will mit seinem Skateboard in Zukunft hoch hinaus.

Der 17 Jahre alte Lenni Janssen will mit seinem Skateboard in Zukunft hoch hinaus.

Foto: Jubelschuppen.de

Lenni Janssen hat schon viele Sportarten in seinem noch recht kurzen Leben ausprobiert. Als Zweijähriger begann er mit dem Turnen. Danach hat er sich mal für Schwimmen, Karate, Tischtennis oder Fußball interessiert. Dies war aber alles nicht das Wahre für ihn, bis er dann einen Sport für sich entdeckte, der zu mehr als bloß einer Freizeitbeschäftigung geworden ist: "Mein Ding ist das Skateboarden", sagt der 17-Jährige.

Inzwischen gehört der Düsseldorfer nicht nur zu den besten Skatern der Stadt, in der Disziplin "Park" sogar zu den besten in Deutschland. Papa Alfonso ist an dem Hobby des Sohnes nicht ganz unschuldig. "Ich habe es ein bisschen forciert, war Ende der 70er Jahre selbst ein Skateboarder der ersten Stunde in Deutschland", sagt Alfonso Janssen. Er sah es gerne, als der Nachwuchs 2009 zum ersten Mal auf dem Brett mit den vier Rollen stand. Heute ist er stolz, dass der Spross dafür eine Leidenschaft entwickelte. "Er hatte von Anfang an auch das Talent", berichtet der Vater und Lenni sagt: "Ein paar Blessuren und Stürze gehören dazu, aber es hat mir auch immer Spaß gemacht."

Skateboarden erstmals olympisch

Da trifft es sich für den jungen Düsseldorfer ganz gut, dass die noch moderne und jetzt anerkannte Sportart Skateboarden bei den Olympischen Sommerspielen 2020 in Tokio erstmals in das Programm aufgenommen wird. Das Skateboarden ist in Tokio in zwei Disziplinen unterteilt. Bei "Street" müssen zum Beispiel Hindernisse oder Geländer bestmöglich genommen werden, in der Kategorie "Park" zeigen die Skater in der sogenannten Bowl - sie ist vergleichbar mit einem leeren, nicht gekachelten Swimming Pool mit abgerundeten Seitenrändern - ihre Sprünge. Lenni Janssen gilt im "Park" als einer der Besten und wurde deshalb bereits Anfang des Jahres in den Perspektivkader des ersten deutschen Skateboard Olympia Teams aufgenommen. Seine bisherigen Erfolge können sich auch sehen lassen. 2015 und 2016 wurde der 17-Jährige zwei Mal in Folge niederrheinischer Meister. Im vergangenen Jahr gewann er zudem den Fest Cup Karlsruhe sowie die Bowl in Osnabrück. In Brixlegg wurde Lenni Janssen im vergangenen Sommer offener österreichischer Bowlmeister. "Wenn man einmal im Perspektivkader ist, dann sind die Olympischen Spiele auch ein Ziel von mir. Aber es ist nicht einfach, sich zu qualifizieren. Wie es momentan aussieht, werden nur vier Leute aus Europa starten dürfen", erklärt der 17-Jährige.

Um das Ziel Tokio 2020 zu erreichen, erhält Lenni Janssen ab dem 1. Januar die Unterstützung des Stadtsportbundes. "Er ist der erste Skateboarder im Stockheim Team. Dadurch bekommen wir nicht nur aussichtsreichen Zuwachs, sondern das Team wird auch sportlich immer vielfältiger. Außerdem passt Skaten zu unserer dynamischen und hippen Stadt", sagt Burkhard Hintzsche. Der Stadtdirektor freut sich aber nicht nur über die Aufnahme des Talents in die Kaderförderung, sondern auch darüber, dass passend dazu die Stadt Düsseldorf auf ihrer neuen Skateanlage in Eller die Deutschen Meisterschaften in "Street" und "Park" austragen wird. An einem Wochenende im nächsten Jahr, vermutlich im September, werden insgesamt bis zu 3000 Zuschauer zu den Wettbewerben erwartet. "Die Anlage in Eller wird super. Auf sie warten nicht nur Skatboarder aus Düsseldorf", sagt Lenni Janssen.

Bald größte Skatehalle Deutschlands

Am Samstag, 16. Dezember, feiert der neue Skatepark - es ist dann der aktuell größte Deutschlands - sein Richtfest, im nächsten Jahr findet die offizielle Eröffnung statt. "Dann wird die Anlage sicherlich so etwas wie mein zweites Zuhause, weil ich dort gut trainieren kann", sagt der 17-Jährige, für den das Training vor allem in den Wintermonaten ein Problem ist. Früher war er Stammgast in der Skatehalle auf dem Areal Böhler, seit ihrer Schließung fährt er regelmäßig mit dem Vater und Freunden zu einer in Eindhoven. Die Stadt will dies aber ändern und ist auf der Suche nach einer geeigneten Halle für Leistungsskater.

Was aber bei aller Liebe zum Skateboarden nicht zu kurz kommen darf, ist die Schule. Lenni Janssen sagt: "Ich will auf jeden Fall mein Abitur machen. Was aber danach kommt, weiß ich noch nicht."

(RP)
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