Düsseldorf Der Weg zum Abriss der Papierfabrik ist frei

Düsseldorf · Der Erbpachtvertrag für das Areal an der Fringsstraße ist unterzeichnet. Die Abbrucharbeiten sollen ausgeschrieben werden.

 Unglücksort Papierfabrik: Das über 100 Jahre alte Gemäuer machte seit Jahren Negativ-Schlagzeilen.

Unglücksort Papierfabrik: Das über 100 Jahre alte Gemäuer machte seit Jahren Negativ-Schlagzeilen.

Foto: A. Bretz

Mehr als anderthalb Jahre hat es gedauert: Die Neuss-Düsseldorfer Häfen (NDH) und der Kölner Investor Markus Mertens (Rialto Capital) haben den Vertrag unterzeichnet, der den Weg zum Abriss der Papierfabrik Hermes freimacht.

 Mit einem grünen Dach plant das Architekten-Team greeen den Neubau an der Fringsstraße.

Mit einem grünen Dach plant das Architekten-Team greeen den Neubau an der Fringsstraße.

Foto: greeen

Das 25.000 Quadratmeter große Areal gehört den NDH, wird in Erbpacht verpachtet. Die war mit den Betreibern der Papierfabrik Hermes für 99 Jahre vereinbart - allerdings gebunden an die Nutzung. Die aber will Mertens nicht fortsetzen, sondern auf dem Grundstück ein Logistik- und Office-Zentrum errichten. Die Verhandlungen über die Vertragsmodalitäten hatten sich immer wieder verzögert. Jetzt sei, sagt NDH-Geschäftsführer Rainer Schäfer "eine gute und langfristige Lösung für ein Premiumgrundstück im Hafen" gefunden.

Nach zahllosen Brandstiftungen ist eine zumindest teilweise Erhaltung der über 100-jährigen Fabrik nicht mehr möglich. Der Investor hat deshalb bereits während der Vertragsverhandlungen eine Abrissgenehmigung bei der Stadt beantragt und auch ein notwendiges Bodengutachten erstellen lassen. Unter Zeitdruck hatte den Investor neben den Brandstiftungen eine Reihe tragischer Unglücksfälle gesetzt. Zwei jugendliche Sprayer waren in der Ruine abgestürzt und hatten sich schwer verletzt, eine 15-Jährige wurde von einem psychisch Kranken getötet. Die Feuerwehr hatte mehrfach vor einer Katastrophe in dem unübersichtlichen, Gebäude gewarnt. Teure Sicherungen an der Ruine hatten Graffiti-Sprayer und Abenteuerlustige jedoch nicht von der Ruine fernhalten können, die seit kurzem von einem Sicherheitsdienst mit Schutzhunden bewacht wird.

Sobald die Abrissgenehmigung erteilt ist, sollen die Abbrucharbeiten ausgeschrieben werden.

(RP)
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