Düsseldorf Der Lohauser Deich muss saniert werden

Düsseldorf · Um die beste Methode zu finden, starten jetzt Vorarbeiten. Mehrere Bohrungen sind geplant und Erdproben werden entnommen.

 Fast 100 Jahre alt ist der Lohauser Deich alt. Nun muss das Bauwerk auf der Strecke zwischen der Messe und Kaiserswerth erneuert werden.

Fast 100 Jahre alt ist der Lohauser Deich alt. Nun muss das Bauwerk auf der Strecke zwischen der Messe und Kaiserswerth erneuert werden.

Foto: Julia Brabeck

Der Lohauser Deich ist fast 100 Jahre alt und hat so manchem Hochwasser getrotzt. Jetzt muss das Bauwerk aber saniert werden. "Der Deich entspricht nicht mehr dem heutigen Stand der Technik. Er ist einen halben Meter zu niedrig, die Böschungen sind zu steil und sein Material ist zu locker", sagt Kristian Lütz, Leiter Wasserbau bei den Stadtentwässerungsbetrieben. Geschätzte 17 Millionen Euro, von denen das Land bis zu 80 Prozent übernimmt, wird es kosten, den rund fünf Kilometer langen Abschnitt zwischen der Messe und Kaiserswerth zu sanieren. In welcher Form das geschehen wird, sollen Voruntersuchungen zeigen, die in den nächsten Tagen starten werden. Zunächst werden Sondierungsbohrungen vorgenommen, die sicherstellen sollen, dass sich keine Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg im Boden befinden. Danach folgen Bohrungen in bis zu 13 Metern Tiefe mit einem Rohr mit 30 Zentimetern Durchmesser, mit denen der Baugrund erkundet werden soll. So ist geplant, im südlichen sowie im nördlichen Teilbereich des Lohauser Deichs die Sanierung mittels Spundwand vorzunehmen.

Der restliche Deich soll abgetragen und an gleicher Stelle komplett neu gebaut werden. Ob dabei das alte Deichmaterial verwendet werden kann, wird ebenfalls in den nächsten Wochen geprüft. An vier Stellen werden dafür Bagger das Erdreich abtragen, das dann untersucht wird. Problematisch könnten bei einer Wiederverwendung die vielen Wurzeln sein, die sich im Deich befinden. Vergammeln diese später, entstehen Hohlräume. "Bäume auf Deichen sind ohnehin ein kritisches Thema und haben dort eigentlich nichts zu suchen", sagt Lütz. Denn bei starkem Wind werden die Wurzeln durch die schwankenden Bäume mitbewegt und lockern dabei das Erdreich auf. Ob und an welchen Stellen Bäume erhalten bleiben, müsse noch geprüft werden, sagt Lütz. Fest steht aber bereits jetzt, dass sehr viele Bäume wegfallen, da der Deichkörper für einen Neubau zunächst vollständig abgetragen werden muss.

Wieder eingerichtet wird aber wieder der Fuß- und Radweg auf der Deichkrone. "Das ist schließlich eine der wichtigsten Radfahrverbindungen von Nord nach Süd", sagt Lütz. Die Bauarbeiten sollen frühestens im Jahr 2022 starten. Die Zeit bis dahin wird für Planungen benötigt. Die Bauzeit wird in den Sommermonaten, der hochwasserfreien Zeit liegen und die Arbeiten werden in mehreren Abschnitten stattfinden, um den Schutz aufrecht zu erhalten.

(brab)
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