Nach Polizeieinsatz in Düsseldorf Kurdische Gemeinde distanziert sich von Ausschreitungen bei Demo

Düsseldorf · Die Kurdische Gemeinde Deutschland übt scharfe Kritik an den Ausschreitungen bei der Kurden-Demonstration am Samstag in Düsseldorf. Das sagte der Vize-Chef der Dachorganisation, Mehmet Tanriverdi, unserer Redaktion.

Kurden-Demo in Düsseldorf - Polizei im Großeinsatz
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Kurden demonstrieren in Düsseldorf - Polizei schreitet ein

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"Wir verurteilen die Gewalt der Demonstranten gegen die Polizei", sagte Tanriverdi. "Die Bilder werfen ein völlig falsches Licht auf die politischen Ziele der Kurden. Mit den Ausschreitungen in Düsseldorf haben die Demonstranten der kurdischen Bewegung sehr geschadet."

Bei der Demonstration am Samstag in der Düsseldorfer Innenstadt mit mehreren Tausend Teilnehmern waren laut Polizei mehrere Beamte mit Fahnenstöcken attackiert worden, die Polizisten setzten daraufhin Pfefferspray ein. Drei Beamte wurden schwer verletzt. Ein Mann, der mit einer Schleuder Metallstücke auf Beamte schoss, sollte noch am Sonntag dem Haftrichter vorgeführt werden.

Die Polizei hatte die Demonstration vorzeitig beendet. Einige Teilnehmer hatten verbotene Fahnen mit dem Konterfei des in der Türkei inhaftierten PKK-Anführers Abdullah Öcalan gezeigt. Am Freitagabend hatte das Oberverwaltungsgericht Nordrhein-Westfalen im Eilverfahren die gängige Rechtspraxis ausdrücklich bestätigt, dass Demonstranten keine Fahnen oder Transparente mit Öcalan-Abbildungen zeigen dürfen. Die PKK ist in Deutschland, der EU und der Türkei seit langem als Terrororganisation eingestuft.

Bei der Abreise der Demonstranten ist es laut Polizei zu keinen weiteren Ausschreitungen gekommen. Zu der Veranstaltung waren deutlich weniger als die ursprünglich erwarteten 25.000 Teilnehmer gekommen.

(tor)
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