Neue Wohnformen in Düsseldorf Das sind die spannenden Ideen zum Leben im Grand Central

Düsseldorf · Aus den alten Post-Hallen hinter dem Hauptbahnhof soll mal ein tolles, modernes Wohnquartier werden. Viele spannende Ideen hatten dazu die Teilnehmer eines Workshops - unter anderem auch Nachbarn des zukünftigen "Grand Central".

 So soll eines der drei Hochhäuser aussehen.

So soll eines der drei Hochhäuser aussehen.

Foto: Catella

Der Hochhausbrand in London war eigentlich nicht Thema des Workshops zum neuen Viertel "Grand Central" gleich hinter dem Hauptbahnhof. Und doch wollte Klaus Franken, Partner bei der das Viertel entwickelnden Catella Project Management GmbH, gestern genau darüber reden. "Wer in Düsseldorf drei Hochhäuser errichtet, kommt nicht umhin, darüber zu sprechen, wenn er wie wir auf offene Kommunikation setzt", sagte er.

Die Botschaft an die rund 150 Teilnehmer, die sich sechs Stunden Zeit nahmen, um Ideen für das alte Post-Gelände zu entwickeln, war indes eindeutig: "Etwas Derartiges kann bei uns nicht passieren. Unter anderem, weil wir keine brennbaren Fassadenteile nutzen", resümierte Franken.

An sechs Tischen konnten die Teilnehmer, darunter auch künftige Nachbarn aus Stadtmitte und Oberbilk, praktischerweise gleich aufs Tischtuch schreiben, was sie bewegt. Der Bogen reichte von Bio-Läden über sichere Wege bis hin zu einer Art Quartiers-Concierge, also einem zentralen Ansprechpartner für Bewohner und Besucher.

Urban soll das neue Quartier sein, modern, aber nicht elitär, mit bezahlbaren Wohnungen, in denen Erstmieter auch möglichst langfristig bleiben wollen. Auf der gestern diskutierten Themenliste ganz oben: neue Formen der Mobilität von Carsharing bis hin zu E-Bikes, für die es, so der Wunsch einiger Teilnehmer, abschließbare Boxen und genug Ladestationen geben soll. "Wer hier wohnt, braucht nicht unbedingt ein Auto. Beim Carsharing kann er mal eine Familienkutsche, mal ein Cabriolet buchen, und gibt deutlich weniger aus als die üblichen 500 Euro für ein Auto, das meistens nur steht", meint Franken.

Eine weitere Idee: die Errichtung von Drohnenlandeplätzen auf den Hochhaus-Dächern. Die dahinter stehende These: Die Paketdienste stehen bald so lange im Stau, dass zunehmend Drohnen die Waren vor die Haustüre bringen. Rund 500 Millionen Euro will Catella in die 1000 Wohneinheiten investieren. Etwa 350 davon befinden sich in den Hochhäusern ("drei Geschwister"). Neben preisgedämpftem wird es auch öffentlich geförderten Wohnraum geben. Bis der erste Bewohner einzieht, wird es wohl bis 2020 dauern. Franken hofft auf Baurecht "noch in diesem Jahr". Planungsdezernentin Cornelia Zuschke habe beim Workshop signalisiert, "dass es nun schnell gehen soll".

(jj)
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