OB Reker will Städte-Partnerschaft So reagieren Düsseldorfer auf das Kölner Friedensangebot

Düsseldorf · Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker hat vorgeschlagen, das sprichwörtliche Kriegsbeil zwischen Köln und Düsseldorf zu begraben und eine echte Partnerschaft zu bilden. Viele Düsseldorfer sind ihrer Meinung. Auch Düsseldorfs Oberbürgermeister stimmt dem zu - macht aber vier Ausnahmen.

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Foto: RP, Andreas Bretz

Dass sich Düsseldorfer und Kölner nicht mögen, ist ein weit verbreitetes Vorurteil, das nicht nur im Rheinland bekannt ist. Henriette Reker, Oberbürgermeisterin der Stadt Köln, hat nun eine Städtepartnerschaft zwischen Düsseldorf und Köln angeregt. In einem Interview mit dem Express sagte sie, dass "das gegenseitige Bashing" der beiden Städte doch langsam "langweilig" werde.

Ihr Amtskollege in Düsseldorf stimmt ihr in weiten Teilen zu. In einem Statement von Oberbürgermeister Thomas Geisel, das unserer Redaktion vorliegt, heißt es: "Eine enge Zusammenarbeit ist in unserem beiderseitigen Interesse — zum Beispiel beim Ausbau der Infrastruktur, dem Standortmarketing und beim Verkehr." Tatsache sei auch, dass Köln und Düsseldorf abwechselnd die Lokomotiven für die Metropolregion Rheinland seien, wovon alle profitieren. Allerdings macht der Düsseldorfer Oberbürgermeister einige wichtige Enschränkung beim Thema Städtefreundschaft: "Bei ein paar Dingen wird es wohl eher keine Annäherung zwischen Köln und Düsseldorf geben: beim Bier, beim Karneval, beim Eishockey und beim Fußball."

Die Meinungen unserer Düsseldorfer Leser auf Facebook zu dem Vorschlag der Kölnerin gehen indes zwar auseinander. Eine Mehrheit steht dem Vorschlag aber eher positiv gegenüber.

Ein Facebook-Nutzer kommentiert: "Der echte Düsseldorfer ist dem Kölner sehr nah. 35 Kilometer. Von oben sieht es aus wie eine große Stadt. Ich habe viele Kölner Freunde und bin immer wieder gern dort. Das ewige Getue um den Streit nervt total. Was der einen Stadt fehlt, bietet die andere. Eine optimale Ergänzung." Damit unterstützt er Rekers Forderung, man solle "gemeinsam die Stärken stärken und enger zusammenarbeiten".

Auch andere sind von der ewigen Feindschaft genervt. "Es langweilt wirklich nur noch. Zusammenarbeit und gegenseitiger Respekt sind doch selbstverständlich und wird nach meiner Wahrnehmung auch von den meisten gelebt. (…) Der Rhein verbindet. Wo ist das Problem?"

Mit einem Augenzwinkern schreibt ein anderer Nutzer: "Enger zusammenarbeiten kann man schon, wenn es Infrastruktur-Projekte schneller voranbringt oder Geld sparen würde. Aber die Sticheleien gegen die Kölner würde ich mir ungern nehmen lassen, das gehört doch mit dazu und ist schon Tradition, dass man ab und zu mal einen Spruch loslässt."

(skr)
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