Düsseldorf Das Rückert-Gymnasium wird eine Europaschule

Düsseldorf · "Das Friedrich-Rückert-Gymnasium ist international", sagt Schulleiterin Dorothee Pietzko. Das kann man durchaus so stehen lassen, stammen die 750 Schüler doch insgesamt aus 64 Herkunftsnationen. Diese Eigenschaft schlägt sich ab sofort nun auch im Titel der Schule in Rath nieder. Denn der Landtag verleiht dem Gymnasium im Norden der Stadt die Auszeichnung "Europaschule".

"Unsere Schule vermittelt den europäischen Gedanken und fördert intensiv das Lernen von Fremdsprachen, um die Schüler auf die internationale Arbeitswelt vorzubereiten", sagt Pietzko. So können die Jungen und Mädchen bereits ab der sechsten Klasse zusätzlich zu Französisch und Latein auch Spanisch als zweite Fremdsprache wählen, was an anderen Schulen in der Regel erst ab der neunten Klasse möglich ist. Auch das bilinguale Fächerangebot wurde um Kombinationen wie "Politik und Wirtschaft auf Englisch" erweitert. "Man lernt dabei einige neue und ungewöhnliche Vokabeln", sagt David Seitz. Sprechen zu üben, ohne dass die Grammatik wie im normalen Englischunterricht sofort korrigiert wird, findet der Zehntklässler gut.

Durch die vermehrte Behandlung interkultureller Themen im Unterricht möchte Pietzko eine "Sensibilität für andere Kulturen entwickeln und über den Tellerrand hinausblicken". So initiierten zwei Englisch-Lehrer eine Brieffreundschaft mit einer polnischen und einer australischen Klasse. Um den Schülern auch praktische Erfahrungen mit anderen Kulturen zu ermöglichen, können sie das verpflichtende Praktikum am Ende der neunten Klasse im Ausland absolvieren - sofern die Rahmenbedingungen stimmen. "Das ist besonders für Schüler mit ausländischen Wurzeln geeignet, die bei Verwandten unterkommen können", sagt die Schulleiterin. Redeet-Sarah Fisiha beispielsweise hat ihr Praktikum in einer Londoner Vorschule absolviert, während sie bei ihrer Tante unterkam. Sie fasst ihren Aufenthalt positiv zusammen: "Zunächst hatte ich Angst, dass die Schüler mich nicht verstehen. Aber die Kleinen konnten ja zum Glück selbst noch kaum Englisch."

(RP)
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