Düsseldorf Das jecke Treiben auf der Kö

Düsseldorf · Ein außergewöhnlich buntes Bild präsentierte sich gestern den Besuchern der Königsallee. Tausende Jecke säumten beim Kö-Treiben in ihren fantasievollen Kostümen die komplette Einkaufsmeile und sorgten für ausgelassene Stimmung.

Karneval 2017: Bunte Kostüme beim Kö-Treiben in Düsseldorf
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Bunte Kostüme beim Kö-Treiben 2017

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Foto: Anne Orthen

Im normalen Leben abseits des närrischen Treibens ist Bernd Schmidt-Horstmann Arzt in Urdenbach. Für das Kö-Treiben fahren er und seine Freunde aber ordentlich auf, und zwar die "Arsche Noah". Das ist ein Schiff, aus dessen Innerem keck ein paar Stofftiere in die Gegend glotzen, und die Vorderseite dieses opulenten Bagagewagens ziert ein Allerwertester. Seit 2013 nimmt die muntere Truppe sonntags am Karneval auf der Kö teil. Alle sind als Tiere verkleidet. "Wir mussten das Ding mit einem 3,5-Tonner hierherbringen, das war gar nicht so einfach" erzählt Schmidt-Horstmann.

Vier Mal die Anja bitte - so könnte das Motto des Quartetts lauten, das seinen Weg von Unterrath ins Zentrum fand. Die vier Ladies heißen witzigerweise mit Vornamen alle gleich. "Wir haben uns über unsere Kinder und Männer kennengelernt", erzählen sie. Heute sind sie beste Freundinnen. Und der durchgängig rote Look ist eine Verneigung vor Düsseldorf: Das sei die Farbe der Liebe, Fortunas Farben sei das Rot, auch im Wappen der Stadt sei es drin.

 Eine muntere Truppe um Bernd Schmidt-Horstmann (Mitte) feierte samt der "Arsche Noah" auf der Kö.

Eine muntere Truppe um Bernd Schmidt-Horstmann (Mitte) feierte samt der "Arsche Noah" auf der Kö.

Foto: Anne Orthen

Statt Rot setzte eine andere muntere Combo auf die Farbe Gelb. In Friesennerze gewandet, mit Fischernetzen behangen und mit Butterverpackungen verziert, hielt die Truppe, die im Jahr 2000 gemeinsam Abi machte, das Motto "Butter bei die Fische" hoch.

Ponchos waren hoch im Kurs und die Piratentücher, viele ließen sich kurzfristig wegen der frischen Temperaturen noch neue Kostüme einfallen. Auf der sicheren Seite waren Petra Makowiak und ihr Mann Frank Kleinwächter. Sie ging - gut eingepackt - als die Fantasiefigur "Roxane", er ebenfalls robust gekleidet als Wikinger. "Das ist für uns eins der schönsten Feste des Jahres", sagte die Karnevalistin. Ihr kleiner Mottowagen trug zwar den Schriftzug "No Future" (keine Zukunft), aber die Jecken mit Irokesen-Perücke versprühten beste Laune auf der Kö. Die Clique aus Unterbach zog ihren Bagagewagen gemütlich und lachend über die Straße und verteilte fleißig Schnäpse an die anderen Karnevalisten.

 No Future 2017: Diese Gruppe von Freunden zog ihren Wagen über die Kö und verteilte Schnäpse.

No Future 2017: Diese Gruppe von Freunden zog ihren Wagen über die Kö und verteilte Schnäpse.

Foto: Anne Orthen
 Die Frauen in Rot waren einer der Hingucker an der Königsallee. Für die vier Frauen, die übrigens alle Anja heißen und seit Jahren eng befreundet sind, ist es die schönste Farbe überhaupt.

Die Frauen in Rot waren einer der Hingucker an der Königsallee. Für die vier Frauen, die übrigens alle Anja heißen und seit Jahren eng befreundet sind, ist es die schönste Farbe überhaupt.

Foto: Anne Orthen

Ein Hauch von Hollywood und Bollywood lag zudem über dem närrischen Fest: Indisch verkleidete Bauchtänzerinnen versuchten sich in eleganten Bewegungen, vermeintliche Vertreter von FBI, Polizei und Swat schlugen professionell verkleidet auf, auch Samba-Truppen, Kalifen, Nonnen und Priester gaben sich dem Vergnügen hin.

(RP)
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