Direktkandidaten in Düsseldorf Das ist David Eckert von der AfD

Düsseldorf · David Eckert ist bislang vor allem durch Provokationen im Internet aufgefallen.

 David Eckert bei einer RP-Diskussionsveranstaltung.

David Eckert bei einer RP-Diskussionsveranstaltung.

Foto: red

Ihm schlug starke Kritik entgegen, als er kürzlich einen Kommentar unter einen Facebook-Post über ein geplantes Denkmal zur Erinnerung an lesbische Opfer des Konzentrationslagers Ravensbrück setzte. Eckert schrieb darunter: "Ob es wohl auch bald eine Gedenkstätte für Linkshänder gibt, die im KZ umgekommen sind?" Zuvor war der Vorsitzende der Hochschulgruppe der AfD bereits in die Öffentlichkeit geraten, weil er mit seinen Mitstreitern die Heine-Statue auf dem Campus mit einer Burka verhüllte. Die Aktion diente als Aufhänger für ein Video. Für Aufsehen hat Eckert auch schon mit der Idee gesorgt, Arbeitslose als lebendige Plakatwände im Wahlkampf einzusetzen.

Der im thüringischen Frauensee geborene Student der Medienwissenschaften fiel vor einigen Wochen negativ bei einer Podiumsdiskussion des Katholikenrats in Oberkassel auf, wo er andere Teilnehmer aggressiv anging und von offenbar mitgebrachten Anhängern unterstützt wurde. Die Kandidaten der Ampel-Kooperation aus SPD, Grünen und FDP vereinbarten daraufhin, gemeinsam das Podium zu verlassen, falls es solche Vorkommnisse noch einmal bei einer Debatte gibt.

Als Eckert in dieser Woche bei einer Wahlveranstaltung unserer Redaktion mit Schülern zu Gast war, zeigte er hingegen ein anderes, deutlich zahmeres Gesicht als auch bei vielen anderen seiner scharf formulierten Beiträge im Internet: In den persönlichen Gesprächen mit Schülergruppen, zu denen auch viele Migranten gehörten, gab es von Provokation keine Spur. Eckert gab sich als Verfechter von höheren Bildungsausgaben und einer kontrollierten Einwanderungspolitik nach Vorbild von Kanada, wo er mal länger gelebt habe. Man müsse das Entstehen von Parallelgesellschaften verhindern, was auch im Sinne von Migranten sei.

(arl)
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