Karl-Josef Stoffels "Das Geschäft in Himmelgeist führen wir weiter"

Düsseldorf · Himmelgeist Im vergangenen Jahr hatte Karl-Josef Stoffels das Himmelgeister Schützenfest als amtierender Schützenkönig erlebt. In diesem Jahr konnte er nicht dabeisein, als sein Nachfolger Dirk Elle im Mittelpunkt stand. Denn der 49-Jährige befindet sich nach einer dritten Rücken-Operation aktuell in der Reha. Und so konnte er auch nur aus der Ferne erleben, wie am Freitag in der Bezirksvertretung 9 über den neuen Bebauungsplan-Entwurf für das Neubaugebiet "Am Scheitenwege-Süd" diskutiert wurde. Die größte Änderung, die sich aus der Offenlage im vergangenen Sommer ergeben hat, ist nämlich größtenteils Stoffels kaputter Bandscheibe geschuldet. Das Unternehmen setzt sich kleiner.

 Karl-Josef Stoffels will sich mit seinem Unternehmen kleiner setzen.

Karl-Josef Stoffels will sich mit seinem Unternehmen kleiner setzen.

Foto: ola

Himmelgeist Im vergangenen Jahr hatte Karl-Josef Stoffels das Himmelgeister Schützenfest als amtierender Schützenkönig erlebt. In diesem Jahr konnte er nicht dabeisein, als sein Nachfolger Dirk Elle im Mittelpunkt stand. Denn der 49-Jährige befindet sich nach einer dritten Rücken-Operation aktuell in der Reha. Und so konnte er auch nur aus der Ferne erleben, wie am Freitag in der Bezirksvertretung 9 über den neuen Bebauungsplan-Entwurf für das Neubaugebiet "Am Scheitenwege-Süd" diskutiert wurde. Die größte Änderung, die sich aus der Offenlage im vergangenen Sommer ergeben hat, ist nämlich größtenteils Stoffels kaputter Bandscheibe geschuldet. Das Unternehmen setzt sich kleiner.

Wie geht es Ihrem Rücken?

Stoffels Es könnte besser sein. Nach der zweiten Operation war ich davon überzeugt, das wird alles wieder wie früher. Wird es aber nicht.

Ist Ihre Gesundheit der Anlass, dass jetzt umgeplant wurde?

Stoffels Meine Familie und ich haben seit 15 Jahren dagegen gekämpft, dass die Wohnbebauung in Himmelgeist immer näher an unseren Betrieb heranrückt. Seit 2001 gibt es die Pläne für die Bebauung des Areals "Am Scheitenwege-Süd" und die wäre ganz nah an unsere beiden alten Gewächshäuser herangerückt.

Aber Sie waren doch zuerst da.

Stoffels Das war der Punkt, der mich so aufgeregt hat. Wir haben zwar Bestandsschutz eingeräumt bekommen, aber trotzdem geht es um Lärm- und Lichtemissionen. Wir können ja aber auch nicht verhindern, dass wir mit dem Lastwagen bereits morgens um 4 Uhr in der Frühe zum Großmarkt fahren müssen. All die Jahre haben wir gegen diese Pläne gekämpft...

... und dann?

Stoffels Dann machte mir meine Gesundheit in Form eines dritten Bandscheibenvorfalls einen Strich durch die Rechnung. Ich hatte den Winter über genügend Zeit, zu überlegen, wie es weitergehen soll.

..und was haben Sie entschieden?

Stoffels Das war ein Lernprozess, an dessen Ende die Entscheidung stand: Wir setzen uns kleiner. Wir geben die Fläche mit den beiden alten Gewächshäusern an die Stadt ab.

Das heißt, es gibt bald in Himmelgeist keine Blumen oder Tomaten mehr von Stoffels zu kaufen?

Stoffels Dieses Geschäft führen wir ersteinmal weiter. Allerdings nicht mehr in der jetzigen Größe. Aber ich möchte ganz klar und deutlich zum Ausdruck bringen: Ich bin noch da und die Gärtnerei Stoffels auch. Ich bin Himmelgeister und bleibe Himmelgeister. Es war total schwierig für mich, diese Entscheidung so zu treffen.

Ist die angeschlagene Gesundheit der einzige Punkt?

Stoffels Es ist auch ein bisschen eine eine wirtschaftliche Entscheidung. Die Gartenbaubetriebe stehen nicht mehr so gut da wie vor ein paar Jahren.

Warum das nicht?

Stoffels Inzwischen gibt es ja sogar Pflanzen in den Supermärkten und Discountern zu kaufen..

Wie geht es bei Ihnen weiter?

Stoffels Was die Zukunft bringt, werden wir sehen.

ANDREA RÖHRIG FÜHRTE DAS GESPRÄCH

(RP)
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