Düsseldorf-Süd Das Bruder-Duell an der Tischtennisplatte

Düsseldorf-Süd · Dominik und Daniel Halcour spielen beide in der Regionalliga. Im letzten Spiel der Saison trafen ihre Teams - Liga-Meister TTC Champions und der ASV Süchteln - aufeinander. Der TTC gewann 9:5.

 TTC-Spieler Dominik Halcour (l.) traf im letzten Ligaspiel auf seinen jüngeren Bruder Daniel. Der gewann mit seinem Mitspieler das direkte Duell.

TTC-Spieler Dominik Halcour (l.) traf im letzten Ligaspiel auf seinen jüngeren Bruder Daniel. Der gewann mit seinem Mitspieler das direkte Duell.

Foto: Bauer

Als dem ASV Einigkeit Süchteln wenige Tage vor dem Spiel gegen den Regionalliga-Meister TTC Champions für den Spieltag plötzlich keine Halle zur Verfügung stand, war der Weg zur Heimspiel-Verlegung nach Düsseldorf kurz: Bezirksmeister Daniel Halcour vom ASV und der stellvertretende Vorsitzende des TTC Champions, sein Bruder Dominik Halcour, waren sich schnell einig, dass der ASV sein Heimspiel in Düsseldorf austragen könnte.

So standen sich am Samstag vor 35 Zuschauern die Tischtennis-Regionalligisten im Bruder-Duell gegenüber. Im Doppel schenkten sich beide nichts und nach fünf Sätzen hatte Daniel, der jüngere, sich mit Partner Tom Heisse gegen das Champions-Duo um Dominik Halcour (und Partner Minh Tran Le) mit 3:2 durchgesetzt. Dennoch gewann Dominik das Duell der Brüder Halcour. Mit 9:5.

Weil Ex-Europameister Evgueni Chtchetinine, der in der Nacht vor der Partie aus China heimgekehrt war, Florian Wagner und eben Dominik Halcour (je zwei Siege) nicht zu schlagen waren und die Doppel Chtchetinine/Müller und Wagner/Leis sowie Minh Tran Le erfolgreich waren. Bereits gestern saßen die Halcours wieder im gemeinsamen Unternehmen am Schreibtisch. Beide sind gelernte Versicherungskaufleute und als Immobiliendarlehensvermittler aktiv, dazu ist Daniel noch Fachmann für Finanzanlagen. Obwohl sie in verschiedenen Klubs ihrem Sport nachgehen, arbeiten beide beruflich seit vier Jahren problemlos zusammen. Ein Büro ist in Viersen, eins in Düsseldorf. Von dort aus beraten sie und ihre Mitarbeiter rund 6000 Kunden. Daniel Halcour verrät, dass Tischtennis ihre Einstellungen auch im Berufsleben prägen, und er weiß sich mit Dominik einig: "Besonders wichtig ist es uns, die Fairness, die uns der Tischtennissport über Jahre hinweg gelehrt hat, auch in der täglichen Arbeit anzuwenden."

Daniel, der am 21. April seinen 33. Geburtstag feiert, ist im Gegensatz zu Dominik verheiratet. Und spielt seit vielen Jahren beim ASV Süchteln. Schon in der Jugend zählte er zu den Besten im Bezirk und zu den Guten im Westdeutschen Tischtennis Verband. Er spielte in jüngeren Jahren beim TTC Jülich in der 2. Bundesliga. Tischtennis, Tennis, Golf und gutes Essen sind die Hobbies des Rechtshänders, der beim ASV die Nummer eins des Teams ist, beide Einzel gegen die Champions aber verlor.

Der vier Jahre ältere Dominik, wie sein Bruder in Erkelenz geboren, aber am 4. August, war bei der Europameisterschaft erfolgreicher Schüler-Nationalspieler. Er ist verlobt und wird seine Romina nach acht Jahren Kennenlernen im nächsten Jahr in Apulien heiraten. Wie Daniel hat er mit dem "ganz hochklassigen Sport" abgeschlossen. Der als stellvertretender Vorsitzender beim TTC Champions ins Funktionärsfach gewählte Angriffsspieler hat übrigens beim TTC Jülich und für TTF Bad Honnef in der Bundesliga gespielt und schon fast 15 Champions-Jahre hinter sich.

Er verrät: "Wir sind durch unsere Eltern zum Tischtennis gekommen, die ebenfalls gespielt haben. Angefangen haben wir beim TTC Kückhoven." Die Unterschiede zu seinem Bruder? "Daniel hat mehr Gefühl, ich bin dafür etwas dynamischer und habe mehr Power. Die Kombination aus uns beiden wäre wahrscheinlich perfekt. Und unser älterer Bruder Markus spielt ebenfalls Tischtennis - in Erkelenz."

(RP)
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