Sky Lounge am Wehrhahn "Danach hat Düsseldorf geschrien"

Sand, Palmen und Liegestühle - Düsseldorf hat einen neuen Strand. Am Freitag öffnete die Sky-Lounge auf dem Parkdeck des Kaufhofs am Wehrhahn ihre Pforten. Viele Sonnenhungrige feierten mit.

So war der erste Abend in der Sky Lounge
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So war der erste Abend in der Sky Lounge

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Die Erwartungen an den neuen Stadtstrand sind hoch. Die Bilder aus alten Monkey's Island-Zeiten sind noch im Hinterkopf. Der Weg aufs Parkdeck und zum ersehnten eisgekühlten Bier beginnt auf der Tonhallenstraße und wirkt im ersten Moment wenig einladend. Durch einen kargen Gang gehts zum Aufzug — statt Strandfeeling, Lagerhallen-Atmosphäre. Oben angekommen wartet eine Schlange neugieriger Strandbesucher. Eine gewisse Spannung liegt in der Luft. "Hier ist ja die Hölle los", stellt eine junge Besucherin fest. Trotz Schlange gehts aber zügig an der Kasse vorbei.

Gerade noch im lauten Wehrhahn-Linien-Bau-Wirrwarr und jetzt mit den Füßen im puderweißen Sand. Das fühlt sich fast ein bisschen surreal an. Vom Großstadtlärm hört man auf dem Parkdeck nichts mehr. Auch die Baustellen sind vergessen.

Im Gegenteil: Man kann weit über Düsseldorf blicken. Die untergehende Sonne taucht Fernsehturm, Kirchen, Brücken und Hochhäuser in atmosphärisches Licht. "Die Aussicht ist echt ein riesiger Pluspunkt", findet Sonja Krämer. Die 31-Jährige steht barfuss im Sand. "Endlich gibt es in Düsseldorf wieder einen Beach Club. Auch die Lage find ich toll — ich arbeite nämlich direkt um die Ecke."

Der Strand liegt zentral und ist leicht mit Bus und Bahn zu erreichen. Tatsächlich kommen viele Gäste direkt von der Arbeit zur Sky Lounge. Das spiegelt sich auch an der Kleidung wider. Frauen auf hohen Hacken, Männer im Anzug. Aber auch wer Flip Flops trägt, ist nicht underdressed. Das Publikum ist bunt gemischt. Vom Knirps in Windeln bis zum ergrauten Mittsechziger, von schick bis legere ist alles dabei.

Auch die Kleinen fühlen sich im überdimensionalen Sandkasten pudelwohl. Es gibt sogar einen kleinen Spielplatz. "Nur die Schattenplätze sind rar. Wenn hier tagsüber richtig die Sonne draufknallt, liegt der Spielplatz nicht im Schatten", fällt Katja aus Düsseldorf auf. Ihre Tochter Anna spielt ein Stück weiter im Sand. Es gibt tatsächlich recht wenige Sonnenschirme.

Außerdem fehle es an Sitzmöglichkeiten, kritisiert Dominic Jürries. Auch über die vier Euro Eintritt, die man nach 18 Uhr zahlen muss, ärgert sich der 20-Jährige. Die Preise für Getränke liegen hingegen im Rahmen: Für eine Flasche Pils und einen Wein zahlt man 7,50 Euro. Die Auswahl lässt allerdings zu wünschen übrig: Es gibt weder Cocktails, noch Longdrinks. Nur Bier in Flaschen, Wein und Softgetränke.

Wer nicht nur seinen Durst stillen, sondern eine ganzkörperliche Erfrischung will, findet diese in einem der beiden überdimensionalen Planschbecken. Mit hochgekrempelten Hosenbeinen staksen die Strandbesucher durch das Wasser. "Man kann zwar nicht drin schwimmen, aber erfrischend ist es auf jeden Fall", sagt Jochen Thelen. Der 26-Jährige lässt seine Beine ins Wasser baumeln. Er ist sich sicher, dass das Konzept der Sky Lounge aufgeht: "Nach so einem Ort hat Düsseldorf geschrien". Ob der neue Stadtstrand auch in Zukunft gut besucht sein wird, wird man sehen. Das Gros der Gäste ist an diesem Freitagabend auf jeden Fall angetan. Die Sky Lounge ist zwar nicht das Monkey's Island, aber die Location auf dem Parkdeck hat ihren eigenen Charme. Kurzurlaub vom Großstadtrummel. Und eben doch mittendrin.

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