Serie Düsseldorf Und China China-Woche endet mit Tanz unter dem Mond

Düsseldorf · Knapp 30.000 Menschen besuchten das China-Fest in der Altstadt. Zum Abschluss gab es einen Empfang des Generalkonsulats im Interconti.

Beim Empfang des chinesischen Generalskonsuls im Hotel Intercontinental an der Königsallee wurden den Besuchern elf Tänze präsentiert.

Beim Empfang des chinesischen Generalskonsuls im Hotel Intercontinental an der Königsallee wurden den Besuchern elf Tänze präsentiert.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Düsseldorf hat sich in der abgelaufenen Woche eindrucksvoll als Deutschlands China-Stadt Nummer eins präsentiert. Zum Abschluss gab es am Samstag das China-Fest vor dem Rathaus, bei dem den ganzen Tag bei glücklicherweise stabilem Wetter großer Andrang herrschte, sowie am Sonntag einen Empfang mit Tanzaufführung im Hotel Intercontinental an der Kö. Zuvor hatte die Ausstellung in der Stadtsparkasse an der Berliner Allee die China-Woche eingeläutet, Herzstück war der China-Kongress der Rheinischen Post ab Donnerstag.

Bräuche und Speisen standen am Samstag auf dem Marktplatz im Mittelpunkt.

Bräuche und Speisen standen am Samstag auf dem Marktplatz im Mittelpunkt.

Foto: Hans-Juergen Bauer

Für die Düsseldorfer bot das China-Fest eine gute Gelegenheit, das Reich der Mitte, seine Speisen und Gebräuche kennenzulernen. Knapp 30.000 Besucher kamen am Samstag in die Altstadt. "Das Fest ist sehr gelungen", sagt Lu Xia vom chinesischen Generalkonsulat. Auch Chinesen werde die Möglichkeit geboten, mehr über Düsseldorf und Deutschland zu erfahren: "Unsere chinesischen Gäste können hier die westliche Kultur entdecken."

 Pu Meili, die extra aus China angereist war, zeigte aufwändige Stickereien.

Pu Meili, die extra aus China angereist war, zeigte aufwändige Stickereien.

Foto: Hans-Juergen Bauer

Neben ihr nickte Pu Meili zustimmend. Die junge Chinesin kam erst vor zwei Tagen nach Düsseldorf. Pu lebt eigentlich im autonomen Gebiet Honghe im Süden von China. Sie gehört der Yi-Minderheit an, die bekannt ist für bunte Stickereien. "Die Besonderheit ist, dass alles handgemacht ist", erklärte Lu. "Für eine einzige Stickerei brauchen die Frauen in Honghe 15 Tage." Die Motive sind stets gleich: Blumen und Tiere in Rottönen. Sie stehen für ein weiteres wichtiges Symbol des Autonomiegebiets: das Feuer.

Xiè Meng ist bisher in jedem Jahr dabei gewesen. Seit elf Jahren unterrichtet sie Chinesisch am Konfuzius-Institut, das an die Universität angegliedert ist. Xiè wurde in China geboren, kam vor vielen Jahren nach Deutschland. Am Samstag erklärte sie die Grundlagen der chinesischen Sprache. "Ich heiße im Grunde Frau Danke, denn xiè bedeutet danke", begann sie ihren Kurs. "Besonders schwierig für Deutsche sind die Schriftzeichen und die Töne", führte Xiè aus. Hinter jedem Zeichen stecke eine Symbolik. "Man muss dazu einfach immer ein Bild im Kopf haben."

Das Chinafest kam bei Besuchern und Ausstellern gut an: "Die Idee ist ganz hervorragend", sagt Armin Schmidt, den es vor 26 Jahren nach Taiwan zog, um Chinesisch zu studieren. Ginge es nach ihm, könnte es gerne noch größer werden. Auch Frau Danke vom Sprachkurs fühlt sich in Düsseldorf wohl: "Die Sprache, das Essen, die Tees - man fühlt sich hier sehr familiär."

 China und NRW fanden auf der Bühne zueinander.

China und NRW fanden auf der Bühne zueinander.

Foto: Patrick Ludwig

Einen ebenso harmonischen wie gelungenen Abschluss bot dann am gestrigen Nachmittag der Empfang des chinesischen Generalkonsuls Haiyan Feng im Interconti. Er knüpfte an das Mondfest als Fest der Verbundenheit an. Das Mondfest, das am Donnerstag im Kalender stand, ist für die Chinesen nach dem Frühlingsfest das zweitwichtigste Fest überhaupt. Die Menschen kommen aus allen Erdteilen nach Hause, um mit ihren Familien zusammenzusein und gemeinsam zu essen. Der Vollmond ist das Symbol von Frieden und Ganzheit. Feng hatte das 40-köpfige Gesangs- und Tanzensemble des Autonomen Kantons Honghe (Provinz Yunnan), wo er zwei Jahre Vize-Regierungspräsident war, nach Düsseldorf eingeladen. Die elf Tänze schlugen einen Bogen vom Wunsch nach Zusammenhalt der elf Ethnien im Kanton, der Harmonie mit der Natur (Honghes 1300 Jahre alte Reisterrassen sind Weltkulturerbe) bis hin zum Tanz unter dem Mond, einem der repräsentativsten chinesischen Volkstänze.

(RP)
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