Düsseldorf CDU fordert einen Masterplan für Düsseldorfer Kitas

Düsseldorf · Der Vorwurf: Die Stadt vernachlässigt beim Thema Instandhaltung die Tagesstätten. Dezernent Hintzsche bestreitet das.

Das Jugendamt und nicht mehr das Amt für Gebäude-Management soll künftig für die Instandhaltung der städtischen Kindertagesstätten verantwortlich sein. Mit dieser Nachricht konterte Jugenddezernent Burkhard Hintzsche gestern im Jugendhilfeausschuss eine Anfrage der CDU zum Sanierungsstau in den Betreuungseinrichtungen für Düsseldorfs jüngste Bürger. "In manchen Kitas sieht es nicht so aus, wie man sich das vorstellt", sagte CDU-Ratsherr Florian Tussing. Deutlicher wurde die Fraktion in ihrer zum selben Thema versandten Pressemitteilung. So gebe es Putzschäden an Decken und Wänden, unhygienische Sanitäranlagen, abgenutzte oder kaputte Bodenbeläge, heißt es dort. "Notwendige Renovierungen wurden bisher offensichtlich weder angekündigt noch umgesetzt", meint CDU-Jugendexperte Andreas-Paul Stieber. Sein Vorwurf: Die Stadt modernisiere zwar die Düsseldorfer Schulen, lasse nun aber die Kitas außer Acht.

Im Ausschuss listete Hintzsche zunächst die Fakten auf. So habe die Stadt seit Anfang 2015 für die Instandhaltung der 105 städtischen Kindertagesstätten insgesamt gut 2,8 Millionen Euro ausgegeben, 2015 seien es 1,65 Millionen, 2016 dagegen 1,21 Millionen Euro gewesen. Derzeit, so der Stadtdirektor, ordne und priorisiere das Amt für Gebäudemanagement die Sanierungsmaßnahmen "auf der Basis regelmäßiger Überprüfungen". Das Ganze werde "im Rahmen des gesamtstädtischen Haushalts abgearbeitet". Doch das soll sich ändern. Künftig werde der eigentliche Nutzer, also das Jugendamt, mehr Eigenverantwortung übernehmen. Damit knüpft Hintzsche an das Verfahren im Schulbereich an. Die Tatsache, dass dort nicht die Schul-, sondern die Bauverwaltung für den Bau und die Sanierung zuständig war, hatte in früheren Jahren immer wieder zu Reibungsverlusten und Unzufriedenheit bei Eltern, Lehrern und Schülern geführt. "Natürlich wäre es ein Fortschritt, wenn das Jugendamt die Mittel selbst ansetzen könnte und auch von dort notwendige Baumaßnahmen priorisiert würden", sagte Hintzsche.

"Ist denn sichergestellt, dass dann auch Personal ans Jugendamt abgegeben wird?", fragte CDU-Ratsherr Pavle Madzirov und sein Fraktionskollege Florian Tussing mahnte einen baldigen Bericht der Verwaltung an.

(jj)
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