Düsseldorf Bürgerstiftung verzeichnet Spendenanstieg

Düsseldorf · 2015 wurden für 455.000 Euro Projekte initiiert. "Düsseldorf setzt ein Zeichen" stand im Mittelpunkt.

Die Bürgerstiftung Düsseldorf hat das vergangene Jahr, das durch den Zustrom vieler Flüchtlinge gekennzeichnet war, nach eigenen Angaben gut gemeistert. "Wir standen vor der Frage, bestehende Projekte zurückzufahren und uns ausschließlich der neuen Herausforderung zu stellen oder zweigleisig zu fahren", sagt Suzanne Oetker-von Franquet. Die Entscheidung von Stiftungsrat und Vorstand sei eindeutig gewesen: "Wir machen beides parallel", sagt die Vorstandsvorsitzende im Rückblick auf 2015.

17 konkrete Fördermaßnahmen, die ohnehin bereits teilweise Menschen, primär Kinder, mit Migrationshintergrund geholfen hätten, seien es insgesamt, die die Bürgerstiftung initiiert hat. "Daher wäre dieses neu hinzugekommene Engagement nicht ohne zusätzliche personelle, vor allem aber finanzielle Kapazitäten zu stemmen gewesen", so Oetker-van Franquet, die über die große Hilfsbereitschaft der Düsseldorfer angenehm überrascht war. "Wir konnten unser Spendenaufkommen im Vorjahr um 122.000 auf 445.000 Euro steigern - die geleisteten 8680 Arbeitsstunden der knapp 90 Ehrenamtlichen nicht mitgerechnet", bilanziert die Vorstandsvorsitzende. Auch das Stiftungskapital sei 2015 trotz der schwierigen Zinslage bei insgesamt 63 Stiftern auf 4,8 Millionen Euro angewachsen. Dennoch: "Ohne externe Unterstützung, etwa durch die Sparkasse im Verwaltungsbereich, hätten wir nicht wie im vergangenen Jahr rund 455.000 Euro nur für Projektaufwendungen ausschütten können", sagt Oetker-van Franquet. Bei Spendeneinnahmen und Ausgaben für Hilfsprojekte sei die Bürgerstiftung Düsseldorf damit unter den Top Vier in Deutschland.

Ein Großteil werde nach wie vor in den Bereich Bildung und Erziehung investiert (300.000 Euro), aber auch Senioren sollen nicht zu kurz kommen. "Wir wollen dabei nicht nur im Notfall helfen, sondern das Leben der Begünstigten auch insgesamt etwas lebenswerter machen", betont Albrecht Woeste, Vorsitzender des Stiftungsrates. Ein Schwerpunkt sei im Vorjahr die Initiative "Düsseldorf setzt ein Zeichen" für Bedürftige in der Stadt und Flüchtlinge gewesen (123.000 Euro), erklärt Vorstandsmitglied Sabine Tüllmann. "Wir haben bis heute 168.000 Euro an Spenden nur auf diesen Aufruf hin von 106 Unterstützern bekommen. Das ist natürlich eine enorme Verantwortung, aber gleichzeitig ein großer Ansporn." Von dem Geld wurden zur Weihnachtszeit 6000 20-Euro-Gutscheine verteilt, die Hälfte davon in Flüchtlingsunterkünften.

(RP)
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