Düsseldorfs Theater Bürgerdiskussion zur Sanierung des Schauspielhauses

Düsseldorf · Düsseldorfs Theater benötigt eine teure Sanierung, deshalb steht die Frage im Raum, ob die Bürger dies wollen. Die Zukunft des Gebäudes soll in größtmöglicher Runde erörtert werden.

Düsseldorfs Theater: Bürgerdiskussion zur Sanierung des Schauspielhauses
Foto: Anne Orthen

Um eine Entscheidung auf eine möglichst breite Basis zu stellen, gibt es nach Informationen unserer Zeitung Überlegungen, eine große Bürgerdiskussion zu organisieren. So oder auf einem ähnlichen Wege sollen auch die Düsseldorfer ihre Meinung in die Debatte einbringen können. "Aus meiner Sicht spricht nichts dagegen. Entscheidend ist, dass wir nicht in eine Situation des Sachzwangs kommen, in der wir nur weiter sanieren, weil wir schon so viel Geld für die bisherige Sanierung ausgegeben haben", sagte Oberbürgermeister Thomas Geisel. Die aktuell laufende Sanierung kostet 20 Millionen Euro. Weitere 20 bis 25 Millionen könnten hinzukommen, da Architekt Christoph Ingenhoven in einem Masterplan Ideen für ein Schauspielhaus-Konzept entwickelt haben soll, die auch die Instandsetzung von Dach und Fassade umfassen.

Wie wichtig eine Diskussion in größtmöglicher Runde wäre, zeigt der Blick ins Internet. Die Nutzer von RP Online und Besucher der Facebook-Seite unserer Redaktion haben am Wochenende intensiv über die Zukunft des Schauspielhauses und die Kosten diskutiert. Dabei gibt es für und gegen die teure Sanierung viele Argumente und Verfechter. Die Befürworter argumentieren, dass das Schauspielhaus ähnlich wie zum Beispiel das Dreischeibenhaus zu den identitätsstiftenden Gebäuden in der Stadt zählt und deshalb erhalten werden müsse. "Dass bei leeren Kassen immer zuerst an Kultur und auch Bildung gespart wird, werde ich nie ganz nachvollziehen können", schreibt ein Diskussionsteilnehmer. In diesem Zusammenhang führen viele Freunde des Schauspielhauses die Ausgaben an, die die Stadt für den Auftakt der Tour de France 2017 vornimmt.

Die Gegner verweisen wiederholt auf den Aquazoo. Er sei ein Beispiel dafür, wie die Kosten bei einer Sanierung unstoppbar in die Höhe gingen. "Und wenn die Stadt immer weiter zuschießt, fehlt das Geld an anderen Stellen. Und wieder gäbe es Gemecker", schreibt ein Nutzer auf Facebook. Ähnliche argumentieren auch andere. Sie sagen, das Schauspielhaus würde von einer deutlich kleineren Zahl von Düsseldorfern besucht als Schwimmbäder oder Büchereien. Für letztere müsse deshalb erst einmal genug Geld da sein.

(dr/hdf)
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