Nach Unfall in Düsseldorf-Heerdt Bürger sammeln 4000 Euro für Bestattung von Obdachlosem

Düsseldorf · Nach dem Unfall in einem Parkhaus haben die Bürger in Düsseldorf-Heerdt für die Beerdigung gesammelt. Der 70-jährige Fiftyfifty-Verkäufer war vor zwei Wochen von einem Auto, das sich selbstständig gemacht hatte, tödlich verletzt worden.

Blumen erinnern an den Unfall im Parkhaus.

Blumen erinnern an den Unfall im Parkhaus.

Foto: gaa

Schützenchef Andreas Bahners ist überwältigt: 120 Menschen sind dem Aufruf, den Architektin Claudia Metzger initiiert hatte, gefolgt und haben für eine würdige Beisetzung von Josif D. gespendet. "Jeder gab, was er konnte, die Einzelspenden reichten von 50 Cent bis zu 1000 Euro", sagte Bahners. "Wir sind sehr froh, dass wir dank dieser Hilfsbereitschaft ein würdiges Begräbnis organisieren können."

Josif D. war vor zwei Wochen im Parkhaus des Heerdter Real-Markts von einem Auto, das sich selbstständig gemacht hatte, gegen eine Wand gedrückt und tödlich verletzt worden. Das Schicksal des 70 Jahre alt gewordenen Fiftyfifty-Verkäufers, der seit sechs Jahren an dem Supermarkt die Obdachlosenzeitung anbietet, hatte viele gerührt. Claudia Metzger aus Oberkassel, die den Rumänen als stets freundlichen, zuvorkommenden Menschen erlebt hatte, wollte deshalb zumindest für ein würdiges Begräbnis sorgen. Denn da der Obdachlose weder Angehörige noch Vermögen hatte, ist die Stadt für seine Bestattung zuständig.

Der Leichnam war obduziert worden, ist inzwischen zur Bestattung freigegeben. Am Freitag soll er eingeäschert werden. Die Urnenbeisetzung wird dann im würdigen Rahmen stattfinden. Pfarrer Michael Dederichs hat sich bereiterklärt, eine Messe zu halten, ein Kirchenmusiker will den Gottesdienst gestalten und ein Heerdter Steinmetz einen Grabstein für Josif D. schaffen. "Wenn danach noch Geld übrig sein sollte, werden wir es an die Notunterkunft weiterleiten, in der Josif D. geschlafen hat", sagte Bahners gestern. Den genauen Termin kennt er noch nicht, er wird ihn aber veröffentlichen, sobald er feststeht.

Die Ursache des tragischen Unfalls ist noch immer unklar. Das Auto, das plötzlich eine Rampe hinuntergerollt war und Josif D. erdrückt hatte, wird derzeit von einem Gutachter untersucht. Ein Ergebnis wird in vier Wochen erwartet.

(sg)
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