Düsseldorf Bürger kämpfen um Gaslaternen

Düsseldorf · Im Stadtnorden gibt es Widerstand gegen Pläne, Gasleuchten abzubauen. In Kaiserswerth wird nun ein Lichtkonzept vorgestellt.

 Regina Zschornak, Erika Prill, Hans-Jürgen Vollmer (Bürgerverein Unterrath und Lichtenbroich) und Luiza Busemann (Vorsitzende Reichsheimstätten) vor einer Gaslaterne an der Breisacher Straße in Unterrath (v.l.)

Regina Zschornak, Erika Prill, Hans-Jürgen Vollmer (Bürgerverein Unterrath und Lichtenbroich) und Luiza Busemann (Vorsitzende Reichsheimstätten) vor einer Gaslaterne an der Breisacher Straße in Unterrath (v.l.)

Foto: Andreas Junge

Düsseldorfer Bürger müssen sich bis Freitag, 9. Dezember, bei der Stadtverwaltung melden, wenn sie Gaslaternen in ihrem Viertel erhalten wollen. Auch der Heimat- und Bürgerverein Unterrath und der Reichsheimstätten-Verein Unterrath haben in einer gemeinsamen Erklärung die Stadtverwaltung aufgefordert, die Gasbeleuchtung in Unterrath und Lichtenbroich zu bewahren. Und zwar komplett, denn die Vereine wollen keine einzelnen Straßenzüge bevorzugen. Auf 28 Seiten haben sie ihr Anliegen begründet.

"Es ist unverständlich, dass nur der Platz an der Kehlerstraße ein Erhaltungsgebiet sein soll. Viele Gaslaternen in Unterrath stehen an verkehrsberuhigten Straßen mit vielfacher Vorkriegsbebauung. Sie passen wunderbar zu unseren alten Häusern und sind ein Stück Heimat", sagt Luzia Busemann, Vorsitzende des Reichsheimstätten-Vereins.

Auch bei den Lokalpolitikern mehrt sich der Widerstand. Die Bezirksvertretung 5 (Kaiserswerth, Lohausen, Stockum, Kalkum, Angermund, Wittlaer) hat einstimmig einen Antrag der SPD-Fraktion beschlossen, mit dem nicht nur Gasleuchten in Kaiserswerth, sondern auch in Lohausen und Stockum eine Chance bekommen sollen, erhalten zu bleiben. "Unterschriften- und andere Aktionen belegen, dass die Bürger in den mit Gasleuchten ausgestatteten Wohnstraßen großen Wert auf den Erhalt ihrer historischen Straßenbeleuchtung legen", sagen die Politiker. Die Bezirksvertretung 6 (Rath, Unterrath, Mörsenbroich, Lichtenbroich) ist einem ähnlichen Antrag gefolgt. Dabei fordern die Lokalpolitiker, über die nächsten Schritte der Stadt informiert zu werden.

Die Lampen im historischen Ortskern von Kaiserswerth haben eigentlich eine gute Bewertung bei der Überprüfung für einen möglichen Erhalt bekommen. Am Kaiserswerther Markt könnten sie dennoch verschwinden, denn bisher gibt es für die Ausleuchtung des Platzes, der umgestaltet werden soll, drei Varianten. Die erste Lösung sieht den Erhalt der Gaslaternen vor. Dabei müssten die Standorte bleiben und alle Lampen durch Poller vor Autos geschützt werden. Möglich wäre auch eine Umrüstung der Gaslaternen auf LED-Technologie. Dann könnten die Standorte frei gewählt werden. Da die bisherige Zahl der Leuchten dann nicht ausreicht, müssten weitere Lampen installiert werden. In Frage kommt auch noch eine Beleuchtung mit Traufstrahlern. Die bisherigen Lampen auf dem Platz könnten dann vollständig entfallen.

Heute erhalten die Kaiserswerther einen Eindruck, wie eine neue Beleuchtung am historischen Markt aussehen könnte. Zwischen 17 und 22 Uhr wird es an einigen Stellen und an der Fassade einiger Privatgebäude und des Bezirks-Rathauses eine Probebeleuchtung geben. Ab 18 Uhr kann diese in der Grundschule Kaiserswerth, Fliednerstraße 32, bei einer Bürgerinformation diskutiert werden. Dann werden außerdem auch Varianten von Stadtmöbeln und Bodenbelägen für den neuen Kaiserswerther Markt vorgestellt.

(RP)
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