Düsseldorf Bürger-Info zu Gaslaternen am 9. November

Düsseldorf · Die Stadt erläutert im Henkel-Saal die Gründe für den weitgehenden Abriss. Der Dezernent kritisiert die Bürgerinitiative.

Gaslaternen: Hier gibt es sie in Düsseldorf
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Hier gibt es Gaslaternen in Düsseldorf

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Foto: Schnettler

Der Stadtrat wird im Dezember aller Voraussicht nach das weitgehende Aus für die Gasbeleuchtung in Düsseldorf beschließen - der zuständige Dezernent Stephan Keller hat gestern bei einem Pressetermin die Gründe für die Entscheidung noch einmal erläutert. Auslöser waren die Äußerungen der Initiative für den Erhalt des Gaslichts, die laut Keller mit falschen Fakten argumentiert. Er wolle "aufräumen mit Desinformationen", sagte Keller. Insbesondere kritisiert er die Behauptung, der Erhalt des Gaslichts habe wirtschaftliche Vorteile.

Der Plan der Stadt sieht vor, mindestens 4000 Gaslaternen in sogenannten Erhaltungszonen zu bewahren. Die restlichen rund 10.000 sollen in den kommenden Jahren auf LED-Technik umgestellt worden. Wo genau das Gaslicht erhalten bleibt, soll erst später entschieden werden; es steht noch ein Gespräch mit der Denkmalbehörde aus, zudem soll es Bürgerveranstaltungen in den Stadtteilen geben. Am 10. Dezember soll der Rat aber den Grundsatzbeschluss fällen.

Aus Sicht von Stadtverwaltung und Stadtwerken sprechen wirtschaftliche Überlegungen deutlich für eine Umrüstung. Die Gaslaternen machen nur ein Viertel der Straßenbeleuchtung aus, mit rund 5,1 Millionen Euro pro Jahr entfallen aber drei Viertel der Gesamtausgaben auf diese Beleuchtungsform. "Durch die Weiterentwicklung der LED-Technik wird diese Schere weiter auseinandergehen", so Keller. Die Ansicht von Gaslicht-Befürwortern, die Umrüstung würde die Bürger teuer zu stehen kommen, weist er zurück. Man müsse beachten, dass auch für das Gaslicht durch neue gesetzliche Vorgaben teure Umrüstungen anstünden. Beziehe man Betriebs- und Investitionskosten mit ein, hätten sich die Kosten für die Umrüstung bereits nach viereinhalb Jahren amortisiert.

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Foto: Hans-Juergen Bauer

Weitere Gründe für eine Umrüstung sind nach Ansicht der Stadt die bessere Qualität des LED-Lichts, die Gefahren von Gaslicht in Unglücksfällen und Probleme bei der Beschaffung von Ersatzteilen. Wegen der historischen und kulturellen Bedeutung des Gaslichts habe man das Modell der Erhaltungszonen erarbeitet. Dies könne man 2016 konkretisieren. "Der Beschluss des Rates lässt zu, dass wir weiter an einem Kompromiss arbeiten", so Keller.

Für Bürger bietet die Stadt einen Info-Abend an: Montag, 9. November, 19 Uhr im Henkelsaal, Ratinger Straße 25.

(arl)
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