Düsseldorf Bücherregal für Kinder, die warten müssen

Düsseldorf · Wer als Erwachsener gelegentlich längere Zeit bei Ämtern oder Ärzten mit Warten verbringen muss, kann erahnen, dass die Zeit für wartende Kinder noch viel langsamer vergeht. Im Bezirkssozialdienst des Jugendamtes an der Kasernenstraße sollen Mädchen und Jungen sich die Wartezeit nun mit Lesen, Vorlesen, Bilderanschauen und Schmökern versüßen können: Dort wurde ein "Warterich" aufgestellt.

Hinter dem Kunstwort - eine Verkürzung von "Da(s) warte(r) ich" - verbirgt sich ein kleines Bücherregal mit ausgewählten Büchern für Kinder verschiedener Altersklassen. Gestiftet wurde das Regal von Martina Biermann, Vorlesepatin bei der Aktion der Stadtbüchereien "Düsseldorf liest vor", deren Vorsitzende sie seit März 2015 ist. Sie habe die Erfahrung gemacht, dass es viel Spaß mache, Kinder mit dem "Lesevirus" zu infizieren, sagt sie. Entsprechend sei ihr auch das "Warterich" eine Herzensangelegenheit: "Durch Lesen eröffnet sich die Welt im Kopf. Deswegen nutze ich gerne alle Möglichkeiten, die sich mir bieten, um den Spaß am Lesen zu verbreiten. Schon als Kind wurde mir viel vorgelesen, so dass Bücher ein fester Bestandteil in meinem Leben wurden."

Der Bundesverband Leseförderung hat die Initiative "Das Warterich - Bücher gegen Langeweile beim Warten" ins Leben gerufen, deren Mitglied Martina Biermann ist. Bundesweit sollen mit dieser Initiative zunächst 50 mit Büchern gefüllte "Warteriche" an ungewöhnlichen Leseorten aufgestellt werden, an denen solche Wartezeit-Verkürzer bislang fehlen.

Die Zahl ist nicht zufällig gewählt: 50 "Warteriche" verweisen auf die 50 Jahre weltweiten Einsatz von Organisationen, Stiftungen und Einzelpersonen für die Lese- und Schreibförderung.

(RP)
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