Eingerüstet und mit Werbung bestückt waren Teile der Brücke schon in den vergangenen Wochen: Im Vorfeld der Sanierung hat der Förderverein Kö Kulturerbe die Kandelaber und die der Brücke vorgelagerten Sandsteinmauern restaurieren lassen. Die Erlöse der Werbung flossen immerhin in die Restaurierung der Brücke, wie es heißt. Sie sorgte aber auch dafür, dass die Brücke gerade für Fahrradfahrer schlecht einsehbar war und zum Nadelöhr für plötzlich hervorkommende Fahrradfahrer oder Fußgänger wurde.

Damit ist jetzt aber auch Schluss, denn aus Rücksicht auf den Kö-Graben und aus Arbeitssicherheitsgründen wird die Brücke komplett gesperrt. Sie wird in den kommenden Monaten "eingehaust", verschwindet also unter Folien und Schutzplatten, auch weil im Material, das abgetragen werden muss, Schadstoffe festgestellt wurden. Eine Analyse des Amtes für Verkehrsmanagement hatte ergeben, dass die stählerne Haupttragkonstruktion der Brücke starke Korrosionsschäden aufweist. Die darauf aufliegende Betondecke hat einen Feuchtigkeitsschaden, das Sandsteingesims ist durch die Witterung an vielen Stellen beschädigt, auch die Geländer werden saniert, wie Andreas Schmitz vom Fachgebiet Brückenunterhaltung sagt. Im Ergebnis muss die Brücke bis auf eine dünne Betonschicht von fünf Zentimetern komplett auf das Gerippe zurückgebaut werden. Insgesamt soll die Sanierung 600.000 Euro kosten. Läuft alles nach Plan, ist sie Ende des Jahres fertiggestellt - und soll im Kern wieder 100 Jahre halten.