Streit in Düsseldorf Boxer zahlt 1000 Euro an Prinz von Anhalt

Düsseldorf · Extra aus Los Angeles eingeflogen ist am Freitag Prinz Ferdinand von Anhalt (32), um in Düsseldorf die Folgen eines früheren Besuches zu klären.

 Prinz Ferdinand von Anhalt mit seiner Anwältin Silke Heissenberger

Prinz Ferdinand von Anhalt mit seiner Anwältin Silke Heissenberger

Foto: wuk

Im Herbst 2014 war er nach einem Promi-Boxen im Castello mit der damaligen Freundin eines Schwergewichtsboxers in den Clinch geraten, hatte der Dame ein Gläschen Schampus übers Kleid gekippt. Der Boxer (22) soll dem Kontrahenten dafür mit einer linken Geraden den Unterkiefer blau geschlagen haben. Das zumindest behauptete der Prinz, wollte beim Landgericht dafür am Freitag 5000 Euro Schmerzensgeld einklagen. Im Ergebnis muss der Boxer aber nur 1000 Euro zahlen - und der Prinz gelobte, den Betrag direkt zu spenden.

Ihr Mandant, so Kläger-Anwältin Silke Heissenberger, habe nach dem Hieb des Profi-Boxers "zwei Wochen lang keine feste Nahrung zu sich nehmen können". Der Richter staunte aber, dass ein Arzt zwei Stunden nach dem angeblichen Profi-Treffer keine Beschädigung im Prinzengesicht wahrnehmen konnte. Das lasse auf erhebliche "Nehmer-Qualitäten" des Prinzen schließen - oder darauf, dass der Boxer nicht zugeschlagen habe. Oder der Faustkämpfer müsse sich Gedanken machen um die Wirkung seiner Treffer. Und 5000 Euro seien auch bei einem Anhalt-Prinzen für "eine Beeinträchtigung gesundheitlicher Art" absolut überzogen. "Das kann nicht sein", so der Richter. Er ging eher von einer Rempelei aus, bei der der Prinz damals den Kürzeren gezogen habe, von einer "Auseinandersetzung, die etwas aus dem Ruder gelaufen ist".

Der Prinz und seine Anwältin einigten sich mit dem Anwalt des nicht anwesenden Boxers darauf, den Fall aus der Welt zu schaffen. 1000 Euro sei der Boxer bereit, an den Prinzen zu zahlen - wenn der Prinz das Geld direkt an eine Kinderhilfsorganisation seiner Wahl spendet. Darauf haben sich gestern alle geeinigt. In einer Prozesspause verriet der Prinz noch, er habe mit der damaligen Freundin des Boxers "früher mal was gehabt", sei deshalb an jenem Abend von ihr gezielt angerempelt worden - bis der Schampus übers Kleid floss.

(wuk)
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