Böllerverbot allein reicht nicht

Düsseldorf · stefani.geilhausen @rheinische-post.de

stefani.geilhausen @rheinische-post.de

Ob es nun um Glasflaschen im Karneval, um Feuerwerk zu Silvester oder um den Alkoholverkauf aus Büdchen geht: Jedes Verbot ist nur so gut wie die Kontrollen, mit denen seine Einhaltung überwacht werden. Schon nach dem blutigen Silvesterabend 1999 mit 200 teils schwer Verletzten war ein Böllerverbot für die Altstadt erlassen worden, das später sang und klanglos im Pulverdampf unterging. Wo voriges Jahr noch jede verbotene Rakete vom Publikum mit Pfiffen quittiert wurde, gab's dieses Mal wieder Applaus. Fazit: Böllerverbot funktioniert nur mit strikten Kontrollen wirklich gut. Und die Ankündigung der Stadt, Verstöße nicht mit Bußgeldern zu ahnden, war wohl auch nicht wirklich geeignet, ein Verbot durchzusetzen.

Vor dem geplanten Alkoholverkaufsverbot für die Büdchen sollte man sich deshalb dringend noch einmal Gedanken darüber machen, ob und wie es ernsthaft durchgesetzt werden kann.

Für Silvester aber braucht es vielleicht auch einfach einmal ein ganz neues Konzept. Schließlich gibt es offensichtlich Zigtausende, die gerne in der Altstadt den Jahreswechsel feiern wollen - und die das, dank des hohen Polizeiaufgebots, auch in Sicherheit tun können. Sicherheit allein ist aber - zum Glück - noch keine Attraktion. Ein zentrales Feuerwerk beispielsweise könnte auch die Düsseldorfer wieder auf den Burgplatz locken.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort