Serie: Kita-Porträts Bewegung in St. Hildegard

Düsseldorf · Die katholische Kita an der Flurstraße ist als Bewegungskindergarten zertifiziert. Durch einen Sponsor wird für die 62 Kinder zudem jeden Tag mehrfach frisches Obst finanziert – Gesundheitserziehung ist wichtig in einer der ältesten Einrichtungen Düsseldorfs.

 Klettern - das geht auch in den hohen Räumen des ehemaligen Klostergebäudes. Hier gibt Mitarbeiterin Monika Seifert den Kindern Hilfestellung.

Klettern - das geht auch in den hohen Räumen des ehemaligen Klostergebäudes. Hier gibt Mitarbeiterin Monika Seifert den Kindern Hilfestellung.

Foto: Gabriel

Die katholische Kita an der Flurstraße ist als Bewegungskindergarten zertifiziert. Durch einen Sponsor wird für die 62 Kinder zudem jeden Tag mehrfach frisches Obst finanziert — Gesundheitserziehung ist wichtig in einer der ältesten Einrichtungen Düsseldorfs.

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Foto: Grafik

In der Kita St. Hildegard kommen zwei Dinge zusammen, die auf den ersten Blick nicht zusammenpassen: Zum einen ein altes, ehrwürdiges Klostergebäude der Ordensgenossenschaft der Töchter vom Heiligen Kreuz. Und zum anderen ein quirliger Kindergarten, der seit sechs Jahren zertifizierter Bewegungskindergarten ist — und entsprechend möchte, dass sich die Kinder so viel wie möglich in Bewegung halten.

Auf den zweiten Blick passt aber genau diese Kombination hervorragend — denn die Kita bietet drinnen ebenso wie draußen genügend Platz für Sport und Klettern, für Fangen und Rutschen. Einen eigenen Turnraum gibt es zudem. "Wir haben uns intensiv mit Bewegungserziehung auseinandergesetzt", sagt Kita-Leiterin Dagmar Massion-Szy. "Uns erscheint der Ansatz, über Bewegung alle Fähigkeiten der Kinder zu schulen, vernünftig." Daher haben alle acht Erzieherinnen und die beiden Kinderpflegerinnen eine Zusatzausbildung in Bewegungserziehung, die vom Landessportbund anerkannt ist.

Gut zu Bewegung und Gesundheit passt, dass St. Hildegard seit Jahren mit frischem Obst versorgt wird: Die Firma Tobsine sponsert die Kita über ein Obstprojekt und bringt genügend Obst, damit alle mehrfach am Tag Bananen, Äpfel und Orangen essen können.

Ähnlich intensiv kümmert sich St. Hildegard um den Spracherwerb: Nicht alle Kinder im Stadtteil Flingern, wo die Kita liegt, können Deutsch, wenn ihre Kitazeit beginnt. Für die Förderung hat eine Mitarbeiterin eine zweijährige Zusatzausbildung absolviert, die Sprachtests und Förderspiele gehören ohnehin zum Standard. "Zudem schauen wir darauf, dass nicht mehrere Kinder aus einem Sprachraum in einer Gruppe sind", erklärt die Leiterin. Also möglichst nur ein türkisches, ein italienisches, ein griechisches oder ein polnisches Kind pro Gruppe. Geachtet wird darüber hinaus auf die Konfession, katholische Familien haben nach Möglichkeit Vorrang, da die Kita von einem katholischen Träger — Flingern Mobil — betrieben wird.

Drei Gruppen hat St. Hildegard, 62 Kinder verbringen dort die Werktage in der Zeit von 7.30 Uhr bis 16.30. Nur fünf Kinder sind jünger als drei Jahre, die anderen sind drei- bis sechsjährig: Das sind zwar nicht viele U-3-Plätze", sagt Massion-Szy. "Andererseits haben immer mehr Familien mit dreijährigen Kindern jetzt Probleme, einen Kita-Platz zu finden." Mittags essen sie gemeinsam — und auch dann wird Wert auf Frische gelegt. Köchin Ulli Sylvester "bekocht" die katholische Kita und beliefert sie jeden Mittag, bevor die Kinder in die Ruhe- und Schlafpause gehen. Das Essen und die Küchenhilfe kosten im Monat 60 Euro pro Kind. Die Elternschaft ist in einem Elternrat organisiert und trifft sich zudem einmal im Monat zum Stammtisch. Sie können sich in die Kita einbringen — müssen es aber nicht.

Nächste Folge Eltern-Initiative "Die Zaunkönige"

(RP)
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