Düsseldorf Besucherrekord bei der "Nacht der Industrie"

Düsseldorf · Mehr als 3000 Menschen haben gestern bei der Langen Nacht der Industrie in Düsseldorf und im Umland Unternehmen besucht. Minister Duin war bei Daimler. OB Elbers besuchte das Henkel-Werk.

 Daimler-Werksleiter Martin Kelterer erklärte den Besuchern, darunter NRW-Wirtschaftsmjnister Garrelt Duin, die Abläufe der Sprinter-Produktion.

Daimler-Werksleiter Martin Kelterer erklärte den Besuchern, darunter NRW-Wirtschaftsmjnister Garrelt Duin, die Abläufe der Sprinter-Produktion.

Foto: Schaller,Bernd

Knapp 70 Unternehmen aus dem Bereich der Industrie haben gestern ihre Produktion für Besucher geöffnet. 3000 Menschen informierten sich in den teilnehmenden Betrieben bei der dritten Langen Nacht der Industrie über die Firmen vor ihrer Haustüre.

Die Nachfrage nach Plätzen für die kostenlose Veranstaltung war weitaus größer als das Angebot. "Wir mussten mehr als 3000 Interessierten absagen, weil der Andrang so groß war", sagte Nikolai Juchem vom Vorstand des Veranstalters, der Initiative "Zukunft durch Industrie".

Prominenter Besucher bei dem Rundgang im Daimler-Werk war NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin (SPD). "Ich bin fasziniert, wie weit Technik heute ist. Hier sehe ich Sachen, die ich als Jugendlicher für ferne Zukunftsmusik gehalten hatte", sagte Duin. Als Student habe er früher in den Ferien im VW-Werk in Emden etwas dazu verdient.

"Die Lange Nacht der Industrie ist eine gute Einrichtung, die die Notwendigkeit von Industrie breiten Schichten begreifbar macht", sagte der Minister, der sich als normaler Besucher der Gruppe angeschlossen hatte. Daimler-Werksleiter Martin Kelterer führte die Gruppen durch die riesige Fabrik in Derendorf, wo sie alle Teile der Produktion des Sprinterwerks von ganz nah betrachten konnten.

Die Besucher waren ähnlich positiv überrascht wie der Minister. "Vergangenes Jahr hat es uns schon sehr gut gefallen. Alles ist gut organisiert und sehr herzlich", sagte Klaus Steiner (51) aus Schwalmtal, der mit seiner Tochter Luisa (20) zur Industrienacht gekommen war. Sie macht zurzeit ein technisches Fachabitur: "Ich will auch sehen, was ich später machen kann." Wiebke Brunzemann (47) wohnt direkt neben dem Daimler-Werk. "Ich wollte mal sehen, wie das Werk von innen aussieht. Das ist schon sehr interessant." Christoph Geis (71) aus Düsseldorf interessiert sich für die lokale Industrie, vor allem die automobile. "Man sieht schon erstaunliche Sachen."

"Die Lange Nacht der Industrie ist eine tolle Idee, die Industrie in Düsseldorf sichtbar und erlebbar zu machen", sagte Oberbürgermeister Dirk Elbers zu den Besuchern des Henkel-Werkes. Auch das Bild der Industrie habe sich in den vergangenen Jahren stark gewandelt. "Es sind keine dunklen und dreckigen Produktionsstätten mehr, sondern meist hoch technologisierte Anlagen, die — wie bei Henkel — hohe Umweltstandards haben und nachhaltig produzieren", so der OB.

Rund 120 Besucher kamen zur Druckerei der Rheinische Post Mediengruppe nach Heerdt. Jana Reineke und Simon Millan, beide Studenten der Wirtschaftschemie, waren an der Druckmaschine Cortina und den Druckfarben interessiert. "Ich hatte nicht erwartet, dass eine Druckerei heute so hoch technisiert ist", sagte Jana Reineke. Die Industrienacht soll nächstes Jahr wiederholt werden. "Wir hoffen, noch mehr teilnehmende Unternehmen zu gewinnen", sagt IHK-Geschäftsführer Klaus Zimmermann.

(RP)
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