Düsseldorf Beschluss über günstiges Wohneigentum wird vertagt

Düsseldorf · Wirtschaft und Politik finden keinen Kompromiss.

Oberbürgermeister Thomas Geisel hat das Thema preisgedämpftes Wohnen von der Tagesordnung für die heutige Sitzung des Stadtrats nehmen lassen. Er reagiert darauf, dass Politik, Verwaltung und Wohnungswirtschaft keine Einigung dazu erzielt haben, welcher Verkaufspreis angemessen wäre. Geisel war zuletzt auf Distanz zu den Berechnungen seiner eigenen Mitarbeiter gegangen. Er hatte sich der Meinung des Ampel-Bündnisses von SPD, Grünen und FDP angeschlossen, die einen niedrigeren Preis fordern.

Der Hintergrund: Bauherrn sind in Düsseldorf verpflichtet, einen bestimmten Anteil von günstigen Wohnungen zu schaffen. Neben Sozialwohnungen gehören dazu auch Wohnungen mit festgelegtem Miet- oder Verkaufspreis, die sich vor allem an junge Familien mit mittleren Einkommen richten sollen. Bis jetzt hat sich noch kein Investor für den Bau von Eigentumswohnungen entschieden, weil der bisherige Verkaufspreis von 2500 Euro als nicht wirtschaftlich umsetzbar gilt.

Die Politiker argumentieren, dass die Wohnungen durch den von Wohnungswirtschaft und Verwaltung vorgeschlagenen neuen Verkaufspreis von 3400 Euro pro Quadratmeter so teuer werden, dass die Zielgruppe sie nicht mehr finanzieren kann. Die Wohnungswirtschaft hält dagegen, dass der Gegenvorschlag von 2950 Euro nicht realisierbar sei. Sie droht damit, dass keine solche Wohnungen entstehen.

Drei Interessensvertreter der Wohnungswirtschaft präsentierten Geisel gestern noch mal ihre Zahlen, um zu zeigen, wie hoch die Bau- und Vertriebskosten sind. Später gab es ein Gespräch mit den Grünen. Das Thema soll nun im März auf die Tagesordnung kommen.

(arl)
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