Interview mit Thomas Geisel "Ein Feiertag für Düsseldorf"

Düsseldorf · Oberbürgermeister Thomas Geisel spricht über die Bedeutung der neuen U-Bahn und das Bürgerfest am 20. Februar.

 Oberbürgermeister Thomas Geisel (Mitte) besichtigt mit Verkehrsdezernent Stephan Keller, Verkehrsamtsleiterin Andrea Blome und Projektleiter Gerd Wittkötter (von links) den U-Bahnhof "Schadowstraße".

Oberbürgermeister Thomas Geisel (Mitte) besichtigt mit Verkehrsdezernent Stephan Keller, Verkehrsamtsleiterin Andrea Blome und Projektleiter Gerd Wittkötter (von links) den U-Bahnhof "Schadowstraße".

Foto: Endermann, Andreas

Was bedeutet die Eröffnung der Wehrhahn-Linie für die Stadt?

Thomas Geisel Es ist ein Anlass zum Feiern, denn einschließlich der Planung hat Düsseldorf mehr als 15 Jahre auf diesen Tag hingearbeitet. Als die ersten Planungen für die Wehrhahn-Linie gemacht wurden, stand Düsseldorf bei 570.000 Einwohnern mit abnehmender Tendenz. Jetzt sind wir bei mehr als 630.000 Einwohnern und steigender Tendenz. Das war also eine sehr visionäre Entscheidung, die damals getroffen wurde.

Welche Verbesserungen bringt die neue U-Bahn mit sich?

Geisel Die Vorteile liegen sowohl über der Erde als auch unter der Erde. Unter der Erde werden die Bahnen deutlich schneller sein als bisher an der Oberfläche. Vom S-Bahnhof Bilk zum S-Bahnhof Am Wehrhahn dauert eine Fahrt künftig nur noch neun Minuten. Für die Rheinbahn bedeutet das, dass sie weniger Fahrzeuge einsetzen muss, um denselben oder sogar einen dichteren Takt als heute zu haben, weil sie im Moment ihre Strecke mit den Autos teilt und deshalb auch mal im Stau steht. Die Lage für die Autofahrer entspannt sich natürlich auch.

Welche Möglichkeiten ergeben sich an der Oberfläche?

Geisel Hier können wir viel für die Aufenthaltsqualität und die Radfahrer tun. Wir werden die Friedrich-, die Kasernen-, die Breite und die Schadowstraße neu gestalten, sie mit breiteren Bürgersteigen und Radwegen versehen, so dass Radfahrer besser und sicherer in die Innenstadt kommen. Die genannten Straßen werden attraktiver zum Flanieren und Verweilen.

Welches Signal sendet Düsseldorf mit der Fertigstellung und der Eröffnung der U-Bahn aus?

Geisel Als vor acht Jahren der Spatenstich für dieses Projekt erfolgte, war als Zeitpunkt der Eröffnung das vierte Quartal 2015 angegeben. Jetzt eröffnen wir am 20. Februar 2016 — das ist eine Punktlandung, weil wir mit dem Termin ja auch Rücksicht auf andere Großveranstaltungen genommen haben. Wir wollten die große Umstellung des Fahrplans und des Nahverkehrsnetzes nicht vollziehen, während die Messe Boot oder der Straßenkarneval läuft. Das Signal ist also: Düsseldorf kann Großprojekte.

Was empfehlen Sie den Bürgern für die Eröffnung am Samstag?

Geisel Ich freue mich sehr auf die Jungfernfahrt. Wir werden am Samstagmittag gegen 12.20 Uhr an allen sechs Bahnhöfen U-Bahnen stehen haben, mit denen die Bürger die neuen Tunnel kennenlernen können — kostenlos, versteht sich. Die Bahnen pendeln zwischen den künstlerisch sehr gelungenen Stationen hin und her, bleiben an dem Tag aber noch unter der Erde. Richtig los mit dem neuen Netz geht es dann am Sonntagmorgen, wenn um halb fünf die ersten Bahnen starten. Am Samstag werde ich mit meiner Familie auch noch das Fest auf dem Schadowplatz besuchen.

Was erwartet die Gäste dort?

Geisel Informationen zum gesamten Projekt, eine Ausstellung, die zeigt, wie sich der Baubereich der Wehrhahn-Linie verändert hat, jede Menge Musik und Programm für die Kinder. Ich lade alle Bürger und Menschen aus der ganzen Region herzlich ein, diesen Feiertag für Düsseldorf mit uns zu begehen.

(RP)
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