Düsseldorf Bauern beklagen schlechte Ernte

Düsseldorf · Neben der Trockenheit im Spätsommer machen niedrige Preise den Landwirten zu schaffen.

Das Ergebnis der Getreideernte fiel in diesem Jahr für die Düsseldorfer Landwirte unbefriedigend aus. "Wir haben rund acht bis zehn Prozent weniger als bei einer durchschnittlichen Ernte eingefahren", sagt Joachim von Holtum, Vorsitzender der Ortsbauernschaft Düsseldorf-Nord. Der Grund liegt bei den ungünstigen Wetterverhältnissen in diesem Jahr. Ergiebige Niederschläge sorgten von Ende Mai an sowie im Juni für nasse Felder und eine erhöhte Krankheitsanfälligkeit. "Das hat zu einen Qualitätsverlust geführt. Zum Teil ist der Weizen deshalb nicht mehr als Back-, sondern nur noch als Futterweizen verwendbar."

Das wechselhafte Wetter hat auch für erhebliche Verzögerungen bei der Ernte gesorgt. "Als es endlich trocken war, hatten wir ein überdurchschnittlich hohes Arbeitsaufkommen, denn wir mussten neben der Heuernte auch noch die Getreideernte bewältigen", sagt der Wittlaer Landwirt. Diese ist inzwischen abgeschlossen, und eigentlich müssen die Flächen für die nächste Saat vorbereitet werden. Dafür wird das Feld zunächst gegrubbert, also durchgeharkt. Doch jetzt ist die Witterung zu trocken für die Landwirte. "Grubbern ist zurzeit nur mit viel Aufwand möglich, denn der Boden ist durchgetrocknet. Die Maschinen können nur schwer in die Erde eindringen. Teilweise müssen wir die Geräte beschweren", sagt von Holtum. Die Grünlandflächen würden verbrennen. Schnittblumen und Gemüse fehle dringend Wasser. Zum Teil müssten deshalb die Landwirte ihre Felder beregnen.

Die Landwirte sind aber in diesem Jahr nicht nur mit den schlechten Verhältnissen, sondern auch mit schlechten Preisen gestraft. Weltweit ist die Versorgung mit Getreide so gut wie lange nicht mehr und Rekordernten in anderen Regionen, zum Beispiel Russland, drücken die Preise, wie die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen mitteilt.

(brab)
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