Metro-Pavillon in Düsseldorf Bäume hätten laut Experte gerettet werden können
Düsseldorf · Für den Bau des Metro-Pavillons am Rheinufer wurden vergangene Woche mehrere Bäume gefällt. Unsere Redaktion hat einen Sachverständigen befragt, ob das wirklich nötig war. Ihm zufolge waren die Bäume gesund und hätten verpflanzt statt gefällt werden können.
Die Abholzung von vier jungen Spendenbäumen für den temporären Metro-Pavillon am Rheinufer war möglicherweise unnötig, sagt Baumsachverständiger Olaf Streubing aus Mülheim. Unsere Redaktion hat ihm umfangreiches Bildmaterial der Bäume kurz vor der Fällung, der Baumstümpfe und der gefällten Bäume vorgelegt. "Mir fällt keinerlei Krankheit auf, die die Bäume haben sollen", sagt Streubing. Außerdem sei es ungewöhnlich, dass gleich mehrere Bäume auf einmal von einer Krankheit befallen sein sollen, obendrein solch junge Bäume.
Die Metro hatte durch das Unternehmen Milla in Abstimmung mit dem Gartenbauamt vier Bäume für den Pavillon fällen lassen. Vorher hatte man versprochen, sie auszugraben und später wieder einzupflanzen. Das sei aber im Sommer nicht möglich und war wegen einer angeblichen Erkrankung der Bäume nicht gemacht worden.
Baumsachverständiger Streubing widerspricht auch der Aussage, das man die Bäume gar nicht hätte umpflanzen können. "Es gibt immer eine Lösung für einen Baum, auch im Sommer", sagt Streubing. Das sei nur schwieriger und wahrscheinlich teurer. "Es gibt spezielle Großbaumverpflanzmaschinen, die Erdreich mitnehmen, das klappt", so Streubing. Obendrein seien die erst zwei oder drei Jahre alten Bäume noch so jung, dass "sie gar kein so großes Wurzelwerk gebildet haben können", so der Sachverständige.
Die Metro und die zuständige Firma Milla hatten zuvor behauptet, mindestens zwei der vier Bäume seien hohl oder krank gewesen.