Neun Prozent Rückgang Autsch: Altbier verliert gegen Kölsch

Die Zahlen klingen alarmierend. Um rund neun Prozent ist der Altbier-Konsum im vergangenen Jahr zurückgegangen. Kölsch und Pils verloren im Vergleich wesentlich weniger.

 Das Altbier wird teuerer.

Das Altbier wird teuerer.

Foto: RP, Andreas Bretz

"Ja sind wir im Wald hier, wo bleibt unser Altbier?", betrachtet man die Absatzzahlen beim Altbier, bekommen die Zeilen des beliebten Altbierliedes eine neue, traurige Bedeutung. Satte neun Prozent weniger Altbier haben die Brauer im vergangenen Jahr umgesetzt. Das geht aus einer internen Statistik des Verbandes Rheinisch-Westfälischer Brauereien hervor.

Das helle Kölsch verlor im Gegensatz dazu fast gar nicht (0,4 Prozent) und auch der Rückgang von Pils um 2,4 Prozent nimmt sich gegen den Verlust beim Altbier gering aus. Der Altbier-Anteil in NRW lag demnach 2009 bei 8,43 Prozent, der Kölsch-Anteil hingegen bei 13,29 Prozent. Das bedeutet einen drastischen Rückgang beim Altbier in den letzten Jahren. Denn: "Noch vor rund einer Dekade lagen beide Biersorten gleich auf", bestätigt Branchen-Experte Hermann Josef Walschebauer.

Dennoch sei der Rückgang beim Altbier nicht auf die Sorte an sich zurückzuführen. Vielmehr leide das Altbier am Verlust einzelner Marken. Altbiermarken wie Hannen, Diebels, Gatz und Schlösser gehören großen Bierkonzernen. Der Altbierumsatz macht bei diesen Branchenriesen nur einen minimalen Prozentsatz aus. Private Marken wie Frankenheim und die kleinen Hausbrauereien werden anders vor Ort gepflegt, so Bier-Experte Walschebauer.

Die Düsseldorfer Hausbrauereien stehen deshalb trotz des allgemeinen Altbier-Rückgangs auch gut da. So haben zum Beispiel die Brauereien Füchschen und Zum Schlüssel ihr Volumen um rund zehn Prozent gesteigert. Und der Absatz beim Uerigen blieb im vergangenen Jahr stabil. Und das, obwohl auch der allgemeine Bierkonsum in Deutschland 2009 zurückgegangen ist.

Vielleicht können ja Aktionen wie Alt knallt den Konsum des dunklen Obergärigen wieder etwas ankurbeln. Damit die Düsseldorfer weiter mit Stolz von der "längsten Theke der Welt" singen können.

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