Düsseldorf Austausch mit Nahost

Düsseldorf · Das Freie Christliche Gymnasium hat arabische Israelis zu Gast.

 (v. l.) Lisa Busse, Nina Naujoks, Nathanael Möcking, Monaha ali Klaaib und Ahmad hassan Ghabdan

(v. l.) Lisa Busse, Nina Naujoks, Nathanael Möcking, Monaha ali Klaaib und Ahmad hassan Ghabdan

Foto: Anne Orthen

Es sind vor allem Nachrichten von Spannung und Spaltung, die Deutschland in den vergangenen Monaten aus Israel erreichten. Von Konflikten zwischen Palästinensern und Israelis, Muslimen und Juden. Die Schülergruppen, die derzeit Düsseldorf erreichen, haben eine andere Botschaft. "Wir kommen seit fünf Jahren her. Und die Reise gewinnt jedes Mal an Bedeutung", sagt Yoseph Mbarki. Er ist Lehrer an einer arabischen Schule in Sheikh Dannun, Nordisrael. Jetzt war er mit 16 Schülern am Freien Christlichen Gymnasium in Reisholz zu Gast. "Das Wichtigste am Austausch-Programm ist, dass die Schüler begreifen: Wir alle sind Menschen", sagt Mbarki. "Einer der Gründe für Hass und Angst im Nahen Osten wie überall auf der Welt, ist das fehlende Wissen über den anderen."

Eine Woche hat die arabisch-israelische Gruppe das Rheinland erlebt: Düsseldorf und Köln, die freien Grenzen zu den Niederlanden und die Stadt Arnheim. "Vieles findet statt, ohne dass es vorher geplant worden ist", sagt Kontaktlehrer Wolfgang Heinrichs. Die Lehrer sind während der Reise bei ihren deutschen Kollegen untergekommen, die Jugendlichen bei Schülern des Gymnasiums. "Wir fühlen uns sehr willkommen", sagt Ahmad Hassan Ghadban. Auch, weil sich die Gastfamilien vorbereitet hätten.

"Wenn wir Erwartungen an den Besuch der Schüler aus Israel hatten, wurden die noch übertroffen", sagt Nina Naujoks. Eines habe ihn dann aber doch verwundert, räumt Ahmad ein. Er habe gehört, dass alle deutschen Städte in Frieden leben würden - aber zwischen Düsseldorf und Köln würde es ja einen echten Konflikt geben, meint er augenzwinkernd. Alles lacht.

In dieser Woche erreicht eine zweite Gruppe aus Israel das Freie Christliche Gymnasium. Dieses mal von einer jüdischen Schule aus Haifa, im Herbst soll der Gegenbesuch folgen.

(lukra)
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