Düsseldorf Auf Fleher Brücke soll wieder geblitzt werden

Düsseldorf · Auf der A46 beginnen Bauarbeiten, deshalb ist dort nun wieder Tempo 80 eingeführt. Die Stadt will die Gelegenheit nutzen, um die Lasersäulen erneut in Betrieb zu nehmen und den Lärmschutz zu verbessern.

 Die Baustelle auf der Fleher Brücke ist eingerichtet, die Säulen sind noch nicht "scharf" geschaltet.

Die Baustelle auf der Fleher Brücke ist eingerichtet, die Säulen sind noch nicht "scharf" geschaltet.

Foto: Andreas Endermann

Es könnte wieder ruhiger werden rund um die Fleher Brücke - so ruhig wie zwischen Juni 2013 und Oktober 2014. Wie damals dürfen Autofahrer zwischen Düsseldorf und Neuss nun wieder maximal 80 km/h schnell fahren, aktueller Grund für das Limit sind Betonarbeiten am Pylon, die voraussichtlich bis Herbst 2017 dauern. Um die zulässige Höchstgeschwindigkeit sicherzustellen, ist die Stadt nach eigenen Angaben "sehr bestrebt", die Tempokontrollen auf diesem Stücke der A46 wieder aufzunehmen und Raser zu blitzen. Rechtlich gilt dies wegen der Baustelle als unproblematisch, einzig technische Gründe könnten noch verhindern, dass die Lasersäulen wieder in Betrieb gehen.

Dass es aktuell auf der Fleher Brücke nicht blitzt, ist auf das Verwaltungsgericht zurückzuführen. Das hatte im Oktober 2014 festgestellt, dass das Land unzulässig Tempo-80-Schilder aufgestellt hatte. Sie waren auf der Brücke möglich, als dort gebaut wurde, nach dem Ende der Arbeiten hätte es aber eine neue Begründung für sie geben müssen. Folglich waren wieder 120 km/h erlaubt, Blitzen erschien deshalb wenig sinnvoll und auch noch rechtlich bedenklich.

Für die Arbeiten am Pylon wächst der Mittelstreifen, die Fahrspuren werden schmaler und in Kurven um die Baustelle herumgeführt. Die Verkehrssicherheit ist folglich ein Grund für Tempo 80 und die Kontrollen, der Lärmschutz ist ein zweiter. Die Stadt führt derzeit Gespräche mit dem Landesbetrieb, wo die die Baustelle verläuft und wo eine zusätzlich erforderliche Leitplanke errichtet wird. Sollte sie so positioniert sein, dass die Laser nicht einwandfrei messen können, würde dies die neuen Kontrollen noch verhindern.

Für die Bürger im Umfeld der Brücke sind die Säulen ein wesentlicher Bestandteil des Lärmschutzes. Der Landesbetrieb Straßen hat an der Brücke seit 2012 einiges verändert, um den Krach zu verringern. Er ließ neuen Asphalt verlegen, eine Lärmschutzwand errichten und leisere Dehnungsfugen einbauen. Die Tempokontrollen steigerten den positiven Effekt noch einmal deutlich. Laut einer Studie des Umweltamts sorgte Tempo 80 auf der Fleher Brücke dafür, dass der wahrgenommene Krach um 2,5 Dezibel sinkt. Zudem bescherten die Laserkontrollen der Stadt Einnahmen in Höhe von 6,5 Millionen Euro in knapp eineinhalb Jahren.

Die nun beginnenden Arbeiten sind seit 2010 geplant. Damals war eine Hauptuntersuchung fällig, die die Schäden an dem Pylon deutlich werden ließen. Eine 6,50 Meter über der Fahrbahn errichtete Bühne ist nun die Plattform, von der aus der Pylon komplett eingerüstet wird. Auf unterschiedlichen Ebenen soll dann der Pylon bearbeitet werden. Projektleiter Stephan Huth rechnet, dass gut 20 Fachleute zeitgleich an der Brücke arbeiten können. Zunächst werden die Betonstellen abgeklopft, auf Schäden untersucht und schadhafte Teile entfernt. Risse werden verpresst, freiliegende Teile der Stahlarmierung im Beton entrostet und mit Korrosionsschutz versehen, die Lücken im Beton anschließend geschlossen. Zuletzt wird der Pylon mit einer Schutzschicht überzogen, die den Beton vor Wasser, Kohlendioxid und Chloriden schützen soll.

(RP)
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