Düsseldorf Auf den Spuren des Stadtpatrons

Düsseldorf · Bei der fünften Schulwallfahrt der Düsseldorfer Grundschulen machten sich 450 Kinder auf den Weg zum Heiligen Apollinaris in St. Lambertus.

 Die Hälfte der 450 Grundschüler führte der Pilgerweg am Rhein entlang von St. Martin in Bilk nach St. Lambertus in der Altstadt. Viele Klassen hatten eigens für die Wallfahrt bunte Vortragekreuze gestaltet.

Die Hälfte der 450 Grundschüler führte der Pilgerweg am Rhein entlang von St. Martin in Bilk nach St. Lambertus in der Altstadt. Viele Klassen hatten eigens für die Wallfahrt bunte Vortragekreuze gestaltet.

Foto: David Young

So eine Kokosnussschale ist doch widerspenstiger, als man denkt. Da muss gefeilt und geschmirgelt werden, bis alles glänzt, und schließlich kommt noch Schulreferentin Beate Brinkmöller mit schwerem Gerät zum Einsatz, um die Kunstwerke mit Löchern für die Halsketten zu versehen. Doch wer den weiten Weg von St. Rochus in Pempelfort oder St. Martin in Bilk bis St. Lambertus zu Fuß auf sich genommen hat, der braucht natürlich auch ein echtes Pilgerabzeichen. "Auf das Abzeichen sind wir am meisten stolz", sagten Charlotte und Jette von der KGS Essener Straße später. "Das Erlebnis der Wallfahrt, die Gemeinschaft mit den anderen Kindern, Glauben aktiv leben und sich gemeinsam auf den Weg machen - so etwas erleben die Kinder heute nur noch selten. Deshalb sind wir dabei", erklärte Lehrerin Stephanie Weber.

Gemeinsam auf den Weg gemacht hatten sich die 450 Grundschüler schon am Morgen. Um 9 Uhr ging es für sie entweder in St. Rochus oder St. Martin mit einem Statio-Gottesdienst los. Ausgestattet mit selbstgebastelten Vortragekreuzen und Schulfahnen machten sie sich dann quer durch die Stadt und am Rhein entlang auf den Weg nach St. Lambertus.

Dass ausgerechnet diese Kirche das Ziel der Wallfahrt war, ist natürlich kein Zufall. "Vor fünf Jahren gab es so spät Sommerferien, dass die Apollinariswoche noch in der Schulzeit lag. Aus der Idee, auch für Kinder in dieser Woche ein Projekt zu schaffen, entstand dann die Schulwallfahrt", erklärt Elke Chladek. Sie ist als Gemeindereferentin für die Schulpastoral in Düsseldorf und Neuss verantwortlich und organisiert die Wallfahrt mittlerweile im fünften Jahr. "Alle Grundschulen können teilnehmen und alle Kinder, egal welcher Herkunft, Religion oder Konfession, sind hier willkommen. Denn das Haus Gottes ist immer auch das Haus der Menschen", sagt Chladek.

Und so war für die 450 Schüler keineswegs Schluss, als sie St. Lambertus erreicht hatten. An acht Stationen konnten sie sich auf die Spuren des Stadtpatrons machen und am Stadterhebungsmonument der Geschichte Düsseldorfs begegnen oder am Sakramentshaus in der Kirche ihre Fragen rund um die kostbaren Ornamente loswerden.

Was eigentlich Reliquien sind, was die Gebeine des Heiligen Apollinaris im Schrein in St. Lambertus machen und wie sie von Ravenna überhaupt dorthin kamen, das wusste Stadtdechant Ulrich Hennes zu erklären. "Es war eine grandiose Erfahrung", berichtete er anschließend. "Ich bin begeistert, wie neugierig, fasziniert und wissbegierig die Kinder waren, obwohl sie schon den ganzen Tag unterwegs sind."

Von Müdigkeit war wahrlich nichts zu spüren, auch nicht im Abschlussgottesdienst, mit dem der Wallfahrtstag zu Ende ging. Dass das Halleluja bis an die Rheinuferpromenade zu hören sein sollte, ließen die Kinder sich nicht zweimal sagen und brachten die altehrwürdige Basilika zum Klingen.

(RP)
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