Robert Schumann Hochschule in Düsseldorf Arthur ist zehn Jahre und studiert Musik

Düsseldorf · Ob Bach, Mozart oder Beethoven – Arthur hat sie alle schon gespielt. Im Ausbildungszentrum "Schumann junior" der Robert Schumann Hochschule für Musik ist der Zehnjährige einer der jüngsten Studenten.

 Das Klavier ist seine Leidenschaft: Der zehnjährige Arthur studiert seit dem Wintersemester an der Robert Schumann Hochschule für Musik.

Das Klavier ist seine Leidenschaft: Der zehnjährige Arthur studiert seit dem Wintersemester an der Robert Schumann Hochschule für Musik.

Foto: Andreas Bretz

Ob Bach, Mozart oder Beethoven — Arthur hat sie alle schon gespielt. Im Ausbildungszentrum "Schumann junior" der Robert Schumann Hochschule für Musik ist der Zehnjährige einer der jüngsten Studenten.

Eigentlich ist Arthur ein ganz gewöhnlicher Junge: Er ist zehn Jahre alt, spielt Computerspiele, sammelt Modellautos und fährt gerne mit dem Fahrrad. Auch äußerlich unterscheidet er sich kaum von seinen Altersgenossen, ist weder größer noch kleiner als jeder andere Zehnjährige. Sobald Arthur sich jedoch an ein Klavier setzt, wird deutlich, dass er ein ganz und gar außergewöhnliches Kind ist. Denn wenn er die Tasten anschlägt und einen komplizierten Akkord nach dem anderen spielt, hat man kaum mehr das Gefühl, einem gewöhnlichen Zehnjährigen gegenüberzusitzen, sondern vielmehr einem langjährig ausgebildeten, professionellen Pianisten. Deshalb ist Arthur auch seit diesem Semester einer der jüngsten Musikstudenten des Programms "Schumann junior" an der Düsseldorfer Robert Schumann Hochschule für Musik.

"Arthur ist sehr begabt und ein sehr kluges und zuverlässiges Kind. Er kommt immer perfekt vorbereitet zum Unterricht, deshalb macht es sehr viel Spaß, mit ihm zu arbeiten", sagt Barbara Szczepanska, Direktorin von "Schumann junior" und Klavierlehrerin von Arthur.

Zweimal in der Woche kommt der Zehnjährige seit Beginn des Wintersemesters in die Robert Schumann Hochschule und bekommt sowohl praktischen als auch theoretischen Unterricht.

"Eigentlich macht mir das Klavierspielen mehr Spaß, aber die Theorie ist auch toll, weil da auch alle anderen Studenten dabei sind", sagt Arthur.

Mit sechs Jahren entdeckte er seine Leidenschaft für das Klavier. Und das war eigentlich eher Zufall: "Mein Bruder hat ein Konzert gegeben, bei dem auch ein Pianist dabei war. Der hat aber ganz schrecklich gespielt. Als sich mein Bruder danach über den Pianisten aufgeregt hat, habe ich beschlossen, ihn das nächste Mal zu begleiten", sagt Arthur. Dabei spielt Musik in seiner Familie eine ganz besondere Rolle: Arthurs Vater ist der weltbekannte Geiger Frank Peter Zimmermann, und auch seine Mutter Young-Joo ist Violinistin. Sein großer Bruder Serge widmet sich ebenfalls dem Geigenspiel. Nur für Arthur sollte es das Klavier sein. "Am Anfang habe ich diesen Wunsch erst einmal ignoriert. Dann wurde Arthur aber immer hartnäckiger, und dann haben wir ihn doch zum Klavierunterricht angemeldet", erzählt Mutter Young-Joo Zimmermann. Irgendwann dann wurde er so gut, dass seine Eltern ihn zu "Schumann junior" anmeldeten. "Manchmal fühle ich mich hier klein. Aber trotzdem macht es viel Spaß", sagt Arthur.

Zwei Stunden am Tag übt er nun die verschiedenen Stücke — von Mozart bis Beethoven. Sein Lieblingskomponist ist aber ein anderer: "Ich spiele am liebsten Stücke von Bach", sagt Arthur. Einmal hat er auch schon an einem Wettbewerb teilgenommen. "Das war ,Jugend musiziert', und ich bin Erster geworden", erzählt er. Eigentlich möge er jedoch keine Wettbewerbe, das Konkurrenz-Denken gefalle ihm nicht so, meint Arthur. Viel lieber spiele er Konzerte. Sein Ziel: "Irgendwann möchte ich in der Carnegie Hall spielen." Bis es so weit ist, muss Arthur dann aber doch noch ein bisschen üben. Solange er noch in die Schule geht, darf er dazu das "Schumann junior"-Projekt besuchen. Anschließend hat er zwar keinen Uni-Abschluss, aber die Chance, an der Robert Schumann Hochschule weiterstudieren zu dürfen.

(lai)
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