Düsseldorf Apple zeigt sich erstmals im Kö-Bogen

Düsseldorf · Der Computerriese richtet seinen Laden in den Libeskind-Bauten ein. Die Mieten am Schadowplatz verdreifachen sich wegen der Innenstadt-Umbauten. Nach 47 Jahren muss das Kindermodengeschäft Ulrich und Ulrike schließen.

Düsseldorfs Kö-Bogen: Das hat sich alles geändert
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Ein offenes Geheimnis ist, dass der kalifornische Computer-Hersteller Apple im Kö-Bogen einen Flagship-Store eröffnen wird. Seit Monaten gibt es Gerüchte darüber. Jetzt bekamen diese neues Futter: Denn hinter der Fassade des Kö-Bogens in Richtung Schadowplatz wurden nun Arbeiter gesichtet, die das berühmte Logo von Apple, einen angebissenen Apfel, aufhingen. Kurz darauf wurde der Blick ins Innere wieder mit schwarzer Folie verhindert.

Das ist jedoch nicht der erste Hinweis darauf, dass Apple nach Düsseldorf kommt: Bereits vor einigen Wochen hatte das Unternehmen auf seiner Internetseite verschiedene Stellen für einen Store in Düsseldorf ausgeschrieben. Genauer Standort: unklar. Apple selbst hat bisher noch nichts bestätigt. Das gehört zur Strategie des Herstellers, der vor allen Eröffnungen seiner Läden ein großes Geheimnis um diese macht. Fakt ist jedoch, dass der Kö-Bogen in das Profil von Apple passt. Denn das Unternehmen sucht stets nach Top-Standorten mit moderner Architektur, in der sich das klare Raumkonzept der Geschäfte, die stets rechteckig und offen geschnitten sind, umsetzen lässt.

Die Neubauten in der Innenstadt verändern aber auch in die andere Richtung die Einzelhandelslandschaft Düsseldorfs. Viele Läden werden verschwinden. Nach fast fünf Jahrzehnten schließt etwa das Kindermodengeschäft Ulrich & Ulrike am Schadowplatz. "Bei den Neuverhandlungen hat der Vermieter den Mietpreis verdreifacht, da konnten wir nicht mitgehen", sagt Inhaberin Heike Vonwirth. Seit 14 Tagen läuft der Räumungsverkauf. Am 30. Juni wird der Kinderladen endgültig geschlossen. Sieben Mitarbeiter werden im Zuge der Schließung entlassen. "Wir werden nicht an einen anderen Ort in Düsseldorf umziehen. Die Mieten in der Landeshauptstadt sind für uns zu hoch", sagt Vonwirth. Die Suche nach einem preiswerteren Standort führte zu keinem Ziel. Künftig wird sie ihren Kindermodenladen "Kinderstube" in Viersen führen.

Vonwirth ist über die Entwicklung verärgert. "Viele Jahre haben wir Lärm und Dreck bei den Umbauarbeiten ausgehalten. Und jetzt, wenn alles schön und sauber ist, müssen wir gehen", so Vonwirth. Auch viele andere Einzelhändler in der Nachbarschaft des Kö-Bogens berichten von einem starken Anstieg beziehungsweise einer Vervielfachung der Mieten. Ob sie ein Ladenlokal in dem gerade entstehenden Kö-Bogen anmieten möchte, dazu wurde die Einzelhändlerin gar nicht befragt. "Die Erbauer wollen starke und deutschlandweit bekannte Marken anziehen. Unser Laden war ja allenfalls in Düsseldorf und im Umland bekannt", sagt Vonwirth.

Nachmieter im Ladenlokal am Schadowplatz wird nach Informationen der Rheinischen Post der Herforder Herrenausstatter Ahlers, zu dem unter anderem die Marke "Otto Kern" gehört. Ankermieter im Kö-Bogen wird die gehobene Stuttgarter Modehauskette Breuninger.

(RP/url/pst)
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