Düsseldorf Antrag für neues Café Les Halles eingereicht

Düsseldorf · Viele Düsseldorfer trauern dem Café Les Halles hinterher. Michael Kuchenbecker, der das Restaurant am Quartier Central betrieben hat, musste einem Hotelturm weichen, der bald gebaut wird. "Am liebsten würde ich wieder in ein altes Gebäude, aber davon haben wir leider viel zu wenig."

 Dieses alte Haus der Bahn AG an der Holzstraße soll für das neue Café Les Halles abgerissen werden.

Dieses alte Haus der Bahn AG an der Holzstraße soll für das neue Café Les Halles abgerissen werden.

Foto: Andreas Bretz

Ein neuer Standort ist gefunden, seine Umgebung hat mehr vom herben Charme, den die Überreste von Industriekultur am Derendorfer Güterbahnhof atmeten. Kuchenbecker will auf einem Areal an der Holzstraße im Hafen neu bauen. Die Bauvoranfrage ist eingereicht.

Das 1300 Quadratmeter große Grundstück gehört Uerige-Baas Michael Schnitzler, mit dem Kuchenbecker schon in Pempelfort kooperiert hat. "Ich habe das Ende vom Les Halles bedauert", sagt der Brau-Ingenieur. "Es wäre schön, wenn der Neustart gelänge." Schnitzler selbst will im neuen Les Halles eine Destille für die Produktion von Bierbrand und Whisky integrieren. Auch sollen es Lagerflächen für die "scharfen Dröppke" geben.

Geplant ist, das auf dem Grundstück stehende Haus abzureißen und einen Neubau zu errichten. Fans des Les Halles werden sich freuen, dass der Architekt das alte Café fast originalgetreu wiederauferstehen lassen will. Die große Theke soll wieder aufgebaut werden, Lüster, Ziegelsteinwände, Tapeten - das Ambiente soll wieder so cool und schick-gemütlich werden, wie es war. "Wir begrüßen das Vorhaben", sagt Planungsdezernent Gregor Bonin, "es würde den Hafen, wo tausende Arbeitsplätze entstanden sind, weiter beleben."

Die Stadt begleitet das Projekt intensiv, denn es sind noch Probleme zu meistern. Das Areal liegt in der Schutzzone des Containerterminals an der Hafenspitze. Das Terminal ist, da auch Gefahrstoffe verladen werden dürfen, ein Störfallbetrieb. In der Schutzzone liegt auch die Plange-Mühle mit hunderten Arbeitsplätzen, aber bei Büros wird die Schutzbedürftigkeit von Menschen anders bewertet als bei Gastro-Betrieben, die als Versammlungsstätten gelten. Das in der Nähe gelegene UCI-Kino hat einfach das Glück, gerade außerhalb der Zone zu liegen. Deswegen finden jetzt Verhandlungen mit der Bezirksregierung statt, um auszuloten, welche Maßnahmen beim Bau ergriffen werden müssen, um den Vorschriften genüge zu tun. "Das Ganze ist nicht hoffnungslos, aber kompliziert", bringt es Ulrike Lappeßen, die Leiterin des Bauaufsichtsamtes, auf den Punkt.

(RP)
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